Douai ist eine altehrwürdige Stadt im französischen Teil Flanderns. Schon seit dem 12. Jahrhundert war Douai ein Zentrum des berühmten flämischen Tuchhandels, der ganz Europa mit edlen Stoffen und Textilien versorgte.
Das weitere Schicksal war wechselvoll und dem Spiel der Großmächte ausgesetzt: 1384 wurde Douai burgundisch, ab 1477 war Douai - nicht anders als Recklinghausen - eine Stadt im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.
1521 geriet Douai unter die Herrschaft der sog. Spanischen Niederlande, erst seit 1667 gehört die Stadt endgültig zum Königreich Frankreich.
Die wirtschaftliche Bedeutung des alten flämischen Tuchhandels sank im 19. Jahrhundert. Wie Recklinghausen veränderte der industrielle Steinkohlebergbau auch Douai gründlich.
Doch der Glanz des Mittelalters ist bis heute im gewaltigen Rathaus-Turm sichtbar, der den Bürgerstolz und die städtische Freiheit der alten Handelsmetropole symbolisiert: Dieser Belfried (franz. Beffroy) gehört zum Weltkulturerbe und ist mit seinem Glockenspiel immer noch der schönste und bedeutendste in ganz Flandern.
Ein schweres Schicksal erlitt Douai in den beiden Weltkriegen: Jahrelanges deutsches Besatzungsregime und erhebliche Zerstörungen hinterließen ihre Spuren. Doch die mittlerweile unverbrüchliche Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich war und ist Grundlage und Motiv für die seit 1965 bestehende Städtepartnerschaft zwischen Douai und Recklinghausen. Zu den Fêtes des Gayants (dem traditionellen „Fest der Giganten“), dem in ganz Frankreich berühmten farbenfrohen Umzug riesenhafter Puppen und Figuren durch die Straßen Douais, kommen regelmäßig Freunde aus Recklinghausen.
Zum 50-jährigen Jubiläum der Partnerschaft zwischen Douai und Recklinghausen ist im Jahre 2015 das Buch "1965-2015 - 50 Jahre Partnerschaft und Freundschaft - Douai-Recklinghausen" erschienen. Herausgeber des Buches ist das Auslandsinstitut "Die BRÜCKE" der Stadt Recklinghausen.
Hier geht es zum Internetauftritt der Stadt Douai.