Mit dem bundesweiten Projekt „FrauenOrt“ werden historische Frauenpersönlichkeiten, die für die Stadtgeschichte bedeutsam waren, sichtbar gemacht. Kunsthistorikerin Dr. Anneliese Schröder (1924 bis 2013) war eine dieser Frauen. Ihr zu Ehren ist im Institut für Stadtgeschichte an der Hohenzollernstraße eine Gedenktafel enthüllt worden.
„Recklinghausen wäre ohne das Wirken von Dr. Anneliese Schröder nicht die Kulturstadt, die sie heute ist“, sagte Bürgermeister Christoph Tesche. „Sie prägte über Jahrzehnte das Kunst- und Kulturleben unserer Stadt und machte Recklinghausen bundesweit in der Kulturszene bekannt.“
Die Gedenktafel zeigt die wichtigsten Stationen im Leben von Dr. Anneliese Schröder und enthält Informationen zu ihrer Person.
Dr. Anneliese Schröder promovierte in Kunstgeschichte und Archäologie in München und Freiburg. 1948 zog sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Felix Schröder, einem Restaurator, nach Recklinghausen. Schon bald engagierte sie sich als Kunsthistorikerin bei der Neugestaltung des Museums- und Ausstellungsbetriebs in der Stadt. Zwischen 1953 und 1987 leitete sie die Kunsthalle sowie die städtischen Museen von Recklinghausen. Ihre Karriere begann als kommissarische Leiterin, ehe sie 1954 stellvertretende Direktorin wurde. Ab 1979 übernahm sie schließlich die Direktion.
Für ihr Engagement wurde sie 1989 mit dem Vestischen Preis geehrt. Im Jahr 2012 erhielt sie zudem das Bundesverdienstkreuz.
Das Projekt „FrauenOrte“ ist vom FrauenRat NRW initiiert und vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) gefördert. Bislang gibt es 52 „FrauenOrte“ in NRW.
Antragsteller für die Entstehung und Einweihung des ersten „FrauenOrtes“ in Recklinghausen war der Arbeitskreis Recklinghäuser Frauengeschichte mit Unterstützung des Instituts für Stadtgeschichte, der Kunsthalle und der städtischen Gleichstellungsstelle.