Veranstaltungen und Aktionen
In Recklinghausen finden im Jahr verteilt viele Veranstaltungen und Aktionen für Frauen, Männer und rund um das Thema Gleichstellung statt.
Informationen, Broschüren und Internet-Links rund um Frauen, Männer und Gleichstellung gibt es hier.
Fachtag zu finanieller Gewalt gegen Frauen
Der Arbeitskreis Gesundheit und Gewaltfreiheit der Ratskommission für Gleichstellungs- und Frauenfragen organisiert in Kooperation mit der Projektstelle zur Umsetzung der Istanbul-Konvention im Kreis Recklinghausen eine Veranstaltung zum Thema „finanzielle Gewalt gegen Frauen“ am 19. 11.2024 im Rathaus Recklinghausen.
Aktion „Echte Kerle schlagen nicht“
Bürgermeister Christoph Tesche, Schauspieler Wichart von Roëll und Ex-Schalke-Torwart Ralf Fährmann gaben der Kampagne bereits ein Gesicht: Die Rede ist von „Echte Kerle schlagen nicht“, mit der der „Runde Tisch gegen häusliche Gewalt“ in der Stadt gegen Übergriffe auf Frauen schon in den Jahren 2017 und 2018 mobilgemacht hat.
Jetzt gibt es auf Initiative der städtischen Gleichstellungsstelle in Kooperation mit den Kommunalen Servicebetrieben Recklinghausen (KSR) und der Vestischen Straßenbahn GmbH im Aktionsmonat November eine Neuauflage.
Erneut konnte das Bündnis starke Männer aus Reihen der KSR als Fotomodell für die Aktion gewinnen, die ab sofort auf den Werbeflächen von zwei orangefarbenen Müllfahrzeugen Flagge zeigen. Neben dem Kampagnenmotto sind die Rufnummer des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ und der Schriftzug „Echte Kerle schlagen nicht“ zu sehen. Auch an der Umladestation am Beckbruchweg sowie auf einem Großbanner am Stadthaus C wird für die Kampagne geworben.
„Es freut mich, dass auch nach sechs Jahren Pause wieder engagierte Mitarbeiter aus der Belegschaft diese sinnvolle Aktion mittragen“, sagt Bürgermeister Christoph Tesche. „Wir haben uns ganz bewusst für eine Neuauflage mit den KSR entschieden, denn es ist wichtig, dass auch Männer klar gegen Gewalt an Frauen Stellung beziehen“, so die Gleichstellungsbeauftragte Ilona Kalnik-Franke.
Geworben wird mit der dritten Auflage der Kampagne „Echte Kerle schlagen nicht“ auch für das bundesweite „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“, das rund um die Uhr unter der Tel. 116 016 zu erreichen ist. Dort können sich Betroffene das ganze Jahr über anonym, sicher und barrierefrei melden und kompetent beraten lassen. Qualifizierte Berater*innen stehen den Hilfesuchenden vertraulich zur Seite und vermitteln sie bei Bedarf an Unterstützungsangebote vor Ort. Zu sehen ist die Nummer des Hilfetelefons im Monat November auch auf den Busbildschirmen der Vestischen.
Auch Veranstaltungen sollen im November auf das Thema aufmerksam machen: Los geht es mit dem Fachtag zum Thema „finanzielle Gewalt gegen Frauen“ am Dienstag, 19. November, im Rahmen der Vortragsreihe „Gewaltfrei leben“. Auf Grund des großen Interesses ist er bereits ausgebucht, unter anmeldung@frauenberatung-recklinghausen.de mit Betreff „Fachtag finanzielle Gewalt“ wird aber eine Warteliste geführt. Anlässlich des Internationalen Tages „NEIN zur Gewalt gegen Frauen“ am Montag, 25. November, werden in jener Woche zudem vor dem Stadthaus A zwei Fahnen von Terre des Femmes gehisst.
Foto (Stadt RE): Bürgermeister Christoph Tesche (l.) stellte zusammen mit der städtischen Gleichstellungsbeauftragten Ilona Kalnik-Franke (3.v.l.) und Roland Wrobel, dem Betriebsleiter der Kommunalen Servicebetriebe Recklinghausen (KSR), sowie Mitarbeiter*innen der Gleichstellungsstelle und der KSR die Aktion „Echte Kerle schlagen nicht“ vor.
04.11.2024
9. Infobörse für Frauen mit Migrationshintergrund
„Armut, die“ Substantiv, feminin Ar I mut
Die 28. Bundeskonferenz der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Deutschlands sowie das 40-jährige Jubiläum der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) war ein voller Erfolg und ein tolles Wiedersehen.
Die Gleichstellungsbeauftragte Ilona Kalnik-Franke ist gerade zurück von der 28. Bundeskonferenz der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Deutschlands. Dieses Jahr stand dabei vom 15. bis zum 17. September 2024 das Thema „Armut, die“ mit all seinen Facetten weiblicher Armut im Vordergrund. In 17 Foren wurde diskutiert, zugehört und sich fachlich ausgetauscht. Die Gleichstellungsbeauftragte freut sich: „Ich habe sehr viele neue Impulse bekommen und danke dem gastgebenden Team der Gleichstellungsstelle der Stadt Würzburg für den tollen Empfang. Toll war auch, dass die Bundesministerin Lisa Paus und Verena Bentele, die Präsidentin des VdK mit dabei waren.“ Gleichzeitig wurde die Erfolgsgeschichte von 40 Jahren BAG gefeiert und gewürdigt. Die zugehörige Jubiläumsbroschüre ist nicht nur umfassend und wertschätzend, sondern auch besonders. Sie beinhaltet die geschichtliche Entwicklung der BAG von 1984 bis heute und beleuchtet eine Vielzahl individueller Erfahrungen und Erlebnisse. Die Broschüre beantwortet relevante Fragen und gibt einen Ausblick auf die zukünftigen Aufgaben, die auch hier vor Ort relevant sind.
Neben viel fachlichem Input nahm am zweiten Tag vor allem die Abstimmung über die Anträge aus den Landesarbeitsgemeinschaften eine zentrale Stellung ein.
Die Gleichstellungsbeauftragten stimmten unter anderem diesen wichtigen Forderungen an die Bundesregierung zu:
• Abschaffung des Ehegattensplittings zur Überwindung tradierter Geschlechterrollen und Aufgabenverteilung innerhalb von Ehen
• Verbesserung der Situation ungewollt Schwangerer
• In Umsetzung der Istanbul-Konvention mit dem Gewalthilfegesetz geschlechtsspezifische Gewalt zügig und wirkungsvoll bekämpfen
• Proaktive, aufsuchende Krisenintervention und Beratung für Kinder nach Vorfällen von Partnerschaftsgewalt
Die Gleichstellungsbeauftragte betont: „Nun ist die Politik gefragt. Die Forderungen bedürfen keiner weiteren jahrelangen Wartezeit.“