Recklinghausen ist eine Fairtrade-Stadt - Zeichen setzen für eine gerechte Welt


Logo Fair Trade

Im Jahr 2015 haben die Vereinten Nationen die Agenda 2030 verabschiedet. Sie bildet den globalen Rahmen für die aktuelle Umwelt- und Entwicklungspolitik. Kernstück der Agenda sind die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs). Der Fairer Handel (oder Fairtrade) ist elementarer Bestandteil des Nachhaltigkeitsziels SDG 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion.

So global die Agenda 2030 ist, so lokal viele der Umsetzungsvorschläge: Das Nachhaltigkeitsziel Nr. 11 stellt ab auf die „Nachhaltigen Städte und Gemeinden“ und damit konkret beispielsweise auf den Fairen Handel vor Ort und das globale Verantwortungsgefühl jedes Menschen.


 

Fairtrade-Stadt seit 2012

Die Idee des Fairen Handels verstärkt die internationale Kampagne "Fairtrade-Towns“. Zum ersten Mal wurde Recklinghausen der Titel als Fairtrade-Stadt 2012 verliehen. Seither bauen die Fairtrade Steuerungsgruppe und die Stadt zusammen mit viel Unterstützung aus Einzelhandel, Gastronomie, Unternehmen, Stadtmarketing, Kirchengemeinden, Schulen und engagierten Bürger*innen die fairen Aktivitäten weiter aus.

Faire Orangen Aktion

 Im Jahr 2024 konnte die Stadt Recklinghausen zum sechsten Mal in Folge die fünf Kriterien einer Fairtrade-Stadt erfüllen und so den Titel erneuern. Recklinghausen geht sogar über die fünf erforderlichen Kriterien hinaus und engagiert sich in Kampagnen wie die „Faire Rosenaktion“, „Faires Frühstück“ und die „Faire Woche“. Seit 2018 läuft das Projekt „Plant-for-the-Planet“ und wird voraussichtlich noch bis 2026 laufen. Außerdem dürfen sich Besucher*innen des Open-Air-Weltladens auf dem Wochenmarkt in Recklinghausen nun auch auf die faire-leckere „Gute Schokolade“, Geschmacksrichtung vegan Zartbitter freuen.



 Was bedeutet Fairtrade bzw. Fairer Handel?

Fairer Handel trägt dazu bei, dass die Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern von ihrer Arbeit angemessen und in Würde leben können. In verschiedenen Branchen herrschen sehr ausbeuterische Arbeitsbedingungen. „Fairtrade“ setzt diesen etwas entgegen. Durch existenzsichernde Löhne bleibt den Menschen genug zum Leben übrig. Partnerschaftliche, langfristige Handelsbeziehungen und soziale Vorsorge sind gewährleistet. Konsument*innen können dies unter anderem am „Fairtrade-Siegel“ erkennen und mit ihrem Konsum ein Zeichen setzen.


Warum Fairtrade?

„Was kann ich denn schon unternehmen, um die Welt zu verbessern?“ Jeder und Jede kann in einzelnen Entscheidungen einen persönlichen Beitrag leisten. Nur weil als Einzelperson wenig Einfluss auf große Prozesse genommen werden kann, befreit dies nicht von der individuellen und moralischen Verantwortung. 

 

Die einfachste Möglichkeit für Veränderungen zu sorgen, besteht über den Geldbeutel: Als Verbraucher werden täglich Kaufentscheidungen getroffen, die in der Summe weitreichende Folgen haben. Ein Anfang ist gemacht, wenn beim Einkauf darauf geachtet wird, Waren und Dienstleistungen zu konsumieren, von denen die Hersteller und Rohstoffproduzenten auch in Würde leben können.

Garantiert ist dies, wenn beispielsweise Waren eingekauft werden, die unter anderem mit dem Fairtrade-Siegel ausgezeichnet sind. Mit jedem Pfund fairem Kaffee tragen Käufer*innen zu einem auskömmlichen Einkommen für die Kaffeeproduzierenden bei, stoppen Kinderarbeit, stärken lokale Kooperativen und tun etwas für den Boden-, Wald- und Artenerhalt.


 

Welche Kriterien erfüllt Recklinghausen als Fairtrade-Stadt?

Ausschlaggebend für die Auszeichnung zur Fairtrade-Stadt und den Titel „Fairtrade-Town“ ist die nachweisliche Erfüllung von fünf Kriterien:

 

 

Kriterium 1: Ratsbeschluss

Die Kommune muss einen Ratsbeschluss zur Unterstützung des fairen Handels verabschieden und es müssen in Rat und Verwaltung fair gehandelte Produkte zum Einsatz kommen.

 

 

Kriterium 2: Steuerungsgruppe

Eine Steuerungsgruppe wird gebildet, die auf dem Weg zur Fairtrade-Stadt und darüber hinaus die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft.

 

 

Kriterium 3: Fairtrade-Produkte im Sortiment

In verschiedenen lokalen Einzelhandelsgeschäften und beispielsweise bei Floristen sowie in Cafés und Restaurants werden mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten.

Kriterium 4: Zivilgesellschaft

Öffentliche Einrichtungen wie Schulen und Vereine setzen Informations- und Bildungsaktivitäten zum fairen Handel um und bieten Produkte aus fairem Handel an.

Kriterium 5: Medien und Öffentlichkeitsarbeit

Die Steuerungsgruppe macht Öffentlichkeitsarbeit über die Aktivitäten zum Thema Fairtrade in der Kommune. Die lokalen Medien berichten über die Ereignisse vor Ort.

 


 

Weitere Informationen:

Steuerungsgruppe Fairtrade Recklinghausen



 



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