Im Jahr 2015 haben die Vereinten Nationen die Agenda 2030 verabschiedet. Sie bildet den globalen Rahmen für die aktuelle Umwelt- und Entwicklungspolitik. Kernstück der Agenda sind die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs). Der Fairer Handel (oder Fairtrade) ist elementarer Bestandteil des Nachhaltigkeitsziels SDG 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion.
So global die Agenda 2030 ist, so lokal viele der Umsetzungsvorschläge: Das Nachhaltigkeitsziel Nr. 11 stellt ab auf die „Nachhaltigen Städte und Gemeinden“ und damit konkret beispielsweise auf den Fairen Handel vor Ort und das globale Verantwortungsgefühl jedes Menschen.
Im Jahr 2024 konnte die Stadt Recklinghausen zum sechsten Mal in Folge die fünf Kriterien einer Fairtrade-Stadt erfüllen und so den Titel erneuern. Recklinghausen geht sogar über die fünf erforderlichen Kriterien hinaus und engagiert sich in Kampagnen wie die „Faire Rosenaktion“, „Faires Frühstück“ und die „Faire Woche“. Seit 2018 läuft das Projekt „Plant-for-the-Planet“ und wird voraussichtlich noch bis 2026 laufen. Außerdem dürfen sich Besucher*innen des Open-Air-Weltladens auf dem Wochenmarkt in Recklinghausen nun auch auf die faire-leckere „Gute Schokolade“, Geschmacksrichtung vegan Zartbitter freuen.
Was bedeutet Fairtrade bzw. Fairer Handel?
Fairer Handel trägt dazu bei, dass die Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern von ihrer Arbeit angemessen und in Würde leben können. In verschiedenen Branchen herrschen sehr ausbeuterische Arbeitsbedingungen. „Fairtrade“ setzt diesen etwas entgegen. Durch existenzsichernde Löhne bleibt den Menschen genug zum Leben übrig. Partnerschaftliche, langfristige Handelsbeziehungen und soziale Vorsorge sind gewährleistet. Konsument*innen können dies unter anderem am „Fairtrade-Siegel“ erkennen und mit ihrem Konsum ein Zeichen setzen.
Die einfachste Möglichkeit für Veränderungen zu sorgen, besteht über den Geldbeutel: Als Verbraucher werden täglich Kaufentscheidungen getroffen, die in der Summe weitreichende Folgen haben. Ein Anfang ist gemacht, wenn beim Einkauf darauf geachtet wird, Waren und Dienstleistungen zu konsumieren, von denen die Hersteller und Rohstoffproduzenten auch in Würde leben können.
Garantiert ist dies, wenn beispielsweise Waren eingekauft werden, die unter anderem mit dem Fairtrade-Siegel ausgezeichnet sind. Mit jedem Pfund fairem Kaffee tragen Käufer*innen zu einem auskömmlichen Einkommen für die Kaffeeproduzierenden bei, stoppen Kinderarbeit, stärken lokale Kooperativen und tun etwas für den Boden-, Wald- und Artenerhalt.