Opferbuch

Gedenkbuch

Nachname
Schüermann
,
Gertrud
Geboren am
18.09.1910
Geboren in
Recklinghausen
Religion
katholisch
Adressen

ehemaliges Haus an der Hertener Straße 2 / Herzogswall

Eltern
Gustav Schüermann (10.06.1848-12.07.1939) und Maria, geb,. Bödeker (17.10.1868-20.02.1924)
Geschwister
Dr. jur. Johannes Schüermann (*15.01.1904), Düren Hermann Schüermann, Kaufmann (*26.02.1905), Recklinghausen
Diskriminierungsstatus
Euthanasieopfer
Verfolgungsschicksal

Zunächst Aufenthalte und Behandlungen in der
Provinzialheilanstalt Warstein im März-Mai 1928, dann 1930,
zwischenzeitlich 1931/32, 1933/34, im Juni/Juli 1936 und ab
13.02.1937.
27.06.1941 Verlegung von Gertrud Schüermann aus der
Provinzialheilanstalt Warstein in die Landes-Heilanstalt
Herborn (Dillkreis) gegen den Einspruch der Geschwister. Der
damalige Transport umfasste 112 Männer und 123 Frauen, von
denen 11 in Herborn starben. Der Versuch der Geschwister,
Gertrud Schüermann aus Herborn abzuholen, wurde mit der
Begründung verweigert, dass eine „Besuchssperre“ aus
„kriegswichtigen Gründen“ verhängt worden sei.

224 Patienten wurden vom 17.-21. Juli 1941 in drei Transporten nach Hadamar weiterverlegt; Gertrud Schüermann mit 73 anderen am 21. Juli 1941.

Ihr Tod am 29.07.1941 wurde den Angehörigen durch die Heil- und Pflegeanstalt Bernburg mitgeteilt, ebenso die sofortige Einäscherung.

Auf dem Totenzettel für die Messe in der Pfarrkirche St. Paulus in Recklinghausen erinnerten die Verwandten an ihren Tod

„gestorben am 29. Juli 1941, fern von ihren Angehörigen zu Bernburg a.d. S.“ und zitierten in Bild und Text die Todesangst Christi am Ölberg: „ Als Jesus Todesangst überfiel, betete er noch inständiger: Vater. Nicht mein, sondern Dein Wille geschehe.“

Tatsächlich wurde Gertrud Schüermann aber noch am Tag ihrer Ankunft am 21.Juli 1941 im Vergasungskeller der Tötungsanstalt Hadamar in Hessen Opfer der systematischen Euthanasieaktion. Die Falschangaben dienten der Verschleierung.

Tod
Gertrud Schüermann ist am 21.Juli 1941 in Hadamar ermordet worden.
Quellen

Bistumsarchiv Münster A 101-15 Materialsammlung Drittes
Reich; Pfarrgemeinde St. Paulus
LWL-Archiv, Akte 840-22/7;
Bernd Walter, Psychiatrie und Gesellschaft in der Moderne.
Geisteskrankenfürsorge in der Provinz Westfalen zwischen
Kaiserreich und NS-Regime, Paderborn 1996;
Bundesarchiv Berlin, R 179/813
Private Dokumente

Gedenken

„Treise-Kapelle“, Gedenkstätte in Warstein seit 1985
Gedenkstätte „Mensch achte den Menschen“ in Hadamar seit
2008
„Stolperstein“ in Recklinghausen, ehemalige Hertener Str. 2 seit 2021

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