Tod
Frieda Drücks und ihre 22 Monate alte Tochter Karin wurden in ihrer Wohnung Nordstr. 20 Opfer einen Luftangriffs. Da ihr Ehemann bereits Anfang 1944 gefallen war, beendete dieser nahezu letzte Akt des Krieges das Leben einer ganzen Familie. Die Bombardierung des Hauptbahnhofs und des benachbarten Nordviertels am 23. März 1945 forderte die meisten Todesopfer; 173 Menschen verloren ihr Leben. Wenige Tage später – Gründonnerstag – wurde das Haus Börster Weg 38 getroffen; 11 Menschen wurden ebenfalls hier beigesetzt. Nur eine Woche später, am Ostersonntag (1. April) war mit dem Einmarsch amerikanischer Truppen der Krieg in Recklinghausen beendet. Ihre Grabsteine befinden sich auf dem ehemaligen Evangelischen Friedhof an der Halterner Straße. An den furchtbaren Anblick der auf dem Fußboden der Leichenhalle des Evangelischen Friedhofs liegenden Toten Leichen erinnerte sich später Pfarrer Wilhelm Geck: „Für die vielen konnten so schnell keine Särge beschafft werden. Es war auch kein Totengräber mehr da…Weder im Rathaus noch im Polizeipräsidium erklärte sich jemand für zuständig, als ich um Hilfe bat: Der NS-Oberbürgermeister und der Polizeipräsident waren geflohen, weil die Amerikaner einmarschierten… [Landrat Reschke] besorgte einen Friedhofsgärtner, so dass mein Kollege und ich die Toten bald darauf – in Leinentücher gewickelt – beerdigen konnten. Ihre Namen kannten wir nicht.“ Helmut Geck/Georg Möllers/Jürgen Pohl, Wo du gehst und stehst… Stätten der Herrschaft, der Verfolgung und des Widerstandes in Recklinghausen 1933 bis 1945, Recklinghausen 2002, S. 130