Tod
Erna Maria Schönwälder ist im Alter von 35 Jahren zusammen mit ihren vier Kindern Inge, Martin, Gabriele und Karin (4-13 Jahre alt) Opfer eines Bombenangriffs geworden und im Haus Börster Weg 50 ums Leben gekommen. Im selben Haus starb auch das Ehepaar Henriette und Otto Obeste-Hettbleck. Der Angriff vom 23. März 1945 auf den Bereich des Hauptbahnhofs und das benachbarte Nordviertel war das schwerste Bombardement mit 173 Zivilopfern in Recklinghausen. Der Bombenangriff sechs Tage später (Gründonnerstag) zerstörte das Haus Börster Weg 38, dessen 11 Opfer ebenfalls auf dem Gräberfeld an der Halterner Straße beigesetzt wurden. Bereits drei Tage später, am Ostersonntag (1. April 1945) war mit dem Einmarsch amerikanischer Truppen der Krieg in Recklinghausen beendet. An den furchtbaren Anblick der auf dem Fußboden der Leichenhalle des Evangelischen Friedhofs liegenden Toten Leichen im März 1945 erinnerte sich später Pfarrer Wilhelm Geck: „Für die vielen konnten so schnell keine Särge beschafft werden. Es war auch kein Totengräber mehr da…Weder im Rathaus noch im Polizeipräsidium erklärte sich jemand für zuständig, als ich um Hilfe bat: Der NS-Oberbürgermeister und der Polizeipräsident waren geflohen, weil die Amerikaner einmarschierten… [Landrat Reschke] besorgte einen Friedhofsgärtner, so dass mein Kollege und ich die Toten bald darauf – in Leinentücher gewickelt – beerdigen konnten. Ihre Namen kannten wir nicht.“ Helmut Geck/Georg Möllers/Jürgen Pohl, Wo du gehst und stehst… Stätten der Herrschaft, der Verfolgung und des Widerstandes in Recklinghausen 1933 bis 1945, Recklinghausen 2002, S. 130