Dorstener Str. 39, Recklinghausen
in der NS-Zeit: Knickmannstraße, Recklinghausen
Am 18.03.1933 wurde ein Sturm auf das Rathaus inszeniert. Dabei wurden Heinrich Weiskirch und Stadtrat Josef Dünnebacke aus ihren Amtsräumen gewaltsam verdrängt. Heinreich Weiskirch wurde im Haus und auf dem Rathausplatz misshandelt. Er wurde mit Bänderrissen an beiden Schultern, Blutergüssen, Quetschungen der Kranz- und Gefäßgegend und der linken Hirngegend ins Knappschaftskrankenhaus Bottrop eingeliefert und blieb dort bis zum 13.05.1933.
Auf Antrag der NSDAP vom 31.07.1933 wurde seine Zurruhesetzung eingeleitet und im Februar 1934 umgesetzt.
1907-1926 bei der Amtsverwaltung Recklinghausen, ab 1921 Leiter der Armenabteilung, ab 01.04.1926 Stadtoberinspektor und Leiter des Wohlfahrtsamtes der Stadt.
Heinrich Weißkirch war 1919-1930 Mitglied der liberalen Deutschen-Demokratischen Partei und für kurze Zeit Mitglied im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold.
Wegen des Personalmangels in öffentlichen Verwaltungen während des Krieges wurde Heinrich Weiskirch vom 03.05.1940-31.05.1945 als Beamter auf Widerruf bei der Stadtverwaltung Coesfeld beschäftigt.
Am 17.04.1945 wurde er von den Alliierten zum Landrat von Coesfeld ernannt.
Heinrich Weiskirch verstarb am 09.05.1963 in Recklinghausen.
Verwaltungsbericht 1934;
StA RE, Sterbeerstbuch Recklinghausen 1963 – Band II – Nr. 501-1000;
Personalakte Heinrich Weißkirch
National-Zeitung, 5.3.1933
Recklinghäuser-Volkszeitung, 20.3.1933