Jede einzelne der gebührenfreien Biotonnen ist ein richtiges „Energiebündel“: Aus einer einzigen Bananenschale kann so viel Energie erzeugt werden, wie eine LED-Lampe in einer Stunde verbraucht. Aus dem Biogas aller erfassten Quellen, zu denen beispielsweise auch Biogasanlagen in der Landwirtschaft zählen, werden jährlich durchschnittlich 34,5 Milliarden Kilowattstunden Bruttostrom erzeugt, das entspricht 5,8 Prozent der gesamten Bruttostromerzeugung in Deutschland.
Insgesamt 97 Prozent aller an Abfallentsorgungsanlagen angenommenen biologischen Abfälle werden stofflich verwertet, also recycelt. Bei den von den Haushalten selbst kompostierten Abfällen ist von einer vollständigen stofflichen Verwertung (Recycling) in Gärten und Pflanztöpfen auszugehen.
Plastik gehört nicht in die Biotonne
Plastiktüten bilden auch in Recklinghausen noch immer den größten Störstoffanteil im Bioabfall. Damit wird ein eigentlich biologischer und verlustfreier Energiekreislauf maßgeblich gestört, denn aus Plastiktüten wird weder Bioenergie noch Qualitätskompost.
Das Problem mit Plastik im Bioabfall: In Mikroplastik zerfallen, können herkömmliche Plastiktüten nicht mehr aus dem Rohkompost getrennt werden und landen so auf den Äckern, werden ins Grundwasser gespült und gelangen damit unweigerlich in unsere Nahrungskette.
Darüber hinaus besteht nicht nur die herkömmliche Plastiktüte aus Erdöl, auch „kompostierbare Plastiktüten“ dürfen einen Anteil Erdöl enthalten, der aber grundsätzlich biologisch abbaubar sein muss. Innerhalb des Produktionsprozesses der Kompostieranlagen können aber auch kompostierbare Beutel nicht wirklich sicher und vollständig biologisch abgebaut werden. Diese Tüten erfüllen zwar die Euro-Norm, da sich nach zwölf Wochen 90 Prozent der Tüte in Teile zersetzt, die kleiner als zwei Millimeter sind und nach sechs Monaten mindestens 90 Prozent der Tüte biologisch abgebaut sind. Diese Zeiten überschreiten aber deutlich die Produktionszeiten in den Kompostieranlagen. Außerdem, sind in der Sortierung im Vorfeld der Kompostierung diese Tüten nicht von konventionellen Plastiktüten zu unterscheiden.
Durch eine saubere Sammlung von wertvollem Bioabfall können Recklinghäuser*innen dazu beitragen, dass der Bioabfall optimal verwertet wird.
Weitere Informationen zur Biotonne erhalten Interessierte telefonisch von den Kommunalen Servicebetrieben Recklinghausen (KSR) unter der Nummer 02361/50-2870 und unter dem Link www.wirfuerbio.de, sowie unter Broschure_Biot.pdf (zbh-ksr.de).