Dass die Bereitschaft dazu da ist, zeigte schon die Resonanz: Gut 150 Akteur*innen aus den fünf Quartiersgemeinschaften der „Guten Stube“ nahmen an der Konferenz teil. Zu dieser hatten Bürgermeister Christoph Tesche gemeinsam mit der städtischen Wirtschaftsförderung und dem Stadtmarketing eingeladen.
„Wir sind bei vielen Dingen – siehe das neue MarktQuartier oder die Bekämpfung von Leerständen durch das Sofortprogramm des Landes – auf einem guten Weg. Dennoch müssen wir uns weiter alle fordern“, lautete am Ende der Konferenz das Resümee von Christoph Tesche.
Recklinghausens Bürgermeister war auch gleich zu Beginn von Moderator Alexander Brauer (WDR-Lokalzeit Dortmund) zur aktuellen Situation und zu den Zukunftsaussichten für Innenstädte allgemein und im Besonderen in Recklinghausen befragt worden. „Der Umbau des ehemaligen Karstadt-Gebäudes zum MarktQuartier ist praktisch ein Synonym für die gelungene Transformation in unserer Innenstadt. Es müssen Mehrwerte geboten werden, beispielsweise mit guter Beratung. All das schafft eine Wohlfühlatmosphäre. Dazu müssen alle investieren – wir als Stadt, aber auch die Einzelhändlerinnen und Einzelhändler.“
Dass es nur gemeinsam geht, bestätigte im Anschluss auch die Hauptreferentin des Abends, Prof. Dr.-Ing. Vanessa Borkmann, in ihrem Impulsreferat „Strategien und Lösungen für Innenstädte mit Zukunft“. Die Fachfrau ist am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation in Stuttgart tätig. Mit ihrem Team entwickelt sie Lösungen für den urbanen Wohn- und Lebensraum der Zukunft. Sie sprach dabei unter anderem von der „elastischen Stadt“, die sich anpasst – sei es auf die Bedarfe der Kund*innen oder bei der Nutzung von Flächen. Man müsse dabei allerdings auch mal etwas wagen und neue Wege gehen.
Bürgermeister Christoph Tesche zeigte im Anschluss auf, dass man diese geforderten neuen Wege bereits gehe und führte als Beispiel die Kindertagesstätte auf dem Dach des MarktQuartiers an, die dort entstehen wird. Tesche erklärte grundsätzlich, dass man als Stadt für die Rahmenbedingungen sorge, betonte aber, dass man natürlich auch verpflichtet sei, auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zu achten.
Gerrit Beckmann vom Palais Vest und Marcus Heimsoth (Agentur Cityalive) stellten anschließend die RE-Card, die Treuekarte für Recklinghausen, vor. Sie informierten über den aktuellen Sachstand, erläuterten neue Funktionen und erklärten, welche Vorteile die RE-Card als Treueprogramm zur digitalen Kunden-Bindung mit sich bringt. Momentan gebe es 30.000 registrierte Benutzer*innen, 49 aktuelle Angebote und mehr als 150 teilnehmende Gewerbetreibende. Das Online-Portal www.re-card.de werde gut angenommen, momentan arbeite man mit Hochdruck an der Entwicklung einer App, die zum Sommer fertiggestellt sein soll.
Zum Hintergrund: In Recklinghausen haben sich Politik, Verwaltung, Gewerbetreibende und Immobilienbesitzer*innen bereits früh auf den Weg gemacht, gemeinsam die Innenstadt weiterzuentwickeln und klar zu positionieren. So haben die Altstadtkonferenzen auch die Initialzündung für die Entwicklung der Kampagne „Gute Stube – Altstadt Recklinghausen“ gegeben. Mit den fünf Quartieren wurde in den vergangenen Jahren vor allem auch konsequent daran gearbeitet, Attraktivität, Ambiente und Aufenthaltsqualität der Innenstadt zu verbessern.
Auch dank des Sofortprogramms des Landes zur Stärkung der Innenstädte sind 40 Leerstände beseitigt worden, mehr als 20 Mieter*innen haben ihre Verträge bereits verlängert, weitere folgen.
Foto (Stadt RE): Bürgermeister Christoph Tesche (r.) wurde zu Beginn der 6. Altstadtkonferenz von Moderator Alexander Brauer (WDR-Lokalzeit Dortmund) zur aktuellen Situation und zu den Zukunftsaussichten für Innenstädte allgemein und im Besonderen in Recklinghausen befragt.