Der Industrieroman von Erik Reger erschien 1931 erstmals im Verlagshaus Rowohlt. Der Verlag Schöffling & Co. hat den Roman im letzten Herbst neu aufgelegt und den Revier-Kenner und ehemaligen FAZ-Redakteur Andreas Rossmann für ein Nachwort gewonnen.
Stadtarchivar Dr. Matthias Kordes wird die Lesung mit einem Blick auf die historischen Ereignisse der Zeit zwischen 1918 und 1929 eröffnen. Die Trägerin des Literaturpreises Ruhr 2021 Beate Scherzer trägt Passagen aus dem Roman vor und Andreas Rossmann ordnet anschließend das Romangeschehen ein.
Darum geht es im Buch: Es ist 1918, der Erste Weltkrieg steht vor seinem Ende, gewaltige Umbrüche zeichnen sich für das Ruhrgebiet und die Menschen dort ab. Sie arbeiten für die Berg- und Stahlwerke, kämpfen gegen schlechte Löhne und Ausbeutung. Als der Kaiser am 9. September 1918 nach Essen kommt, um die Stahlwerker in ihren Anstrengungen für den Krieg zu bestärken, versucht man die Unruhestifter*innen von ihm fernzuhalten. Doch der hohe Besuch geht gründlich schief, und bald geschieht ein Mord. Für den darin verstrickten Gewerkschafter Adam Griguszies bricht ein wechselvolles Jahrzehnt an. Die Auseinandersetzungen zwischen Arbeiter*innen, Angestellten und einem Geheimbund der Unternehmer, der „Union der festen Hand“, ebnen den Weg für den Nationalsozialismus.
Der Roman gilt als literarisches Schlüsselwerk über eine der bekanntesten Industriellendynastien Deutschlands und wurde mit kritischem Witz von einem intimen Kenner des kapitalistischen Machtgefüges von Kohle und Stahl verfasst.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen der Volkshochschule (VHS) Recklinghausen (VHS) und dem Institut für Stadtgeschichte.
Der Eintritt ist frei. Eine vorherige Anmeldung per E-Mail an stadtgeschichte(at)recklinghausen.de ist notwendig.