In den Jahren zwischen 1900 und 1921 wurde die Stadt Hagen zu einem europaweit wichtigen Anziehungspunkt für Künstler*innen und fortschrittlich gesinnte Menschen. Karl Ernst Osthaus, Industriellensohn und Erbe eines riesigen Vermögens, hat dort bis zu seinem frühen Tod als Mäzen, Vermittler und Organisator seine Idee, „die Schönheit wieder zur herrschenden Macht im Leben“ werden zu lassen, Gestalt werden lassen. Durch sein Wirken wurde Hagen zu einem Zentrum für die Reformbewegungen vor dem Ersten Weltkrieg, die sich gegen die verkrusteten Strukturen des Wilhelmismus wandten. Neben der Gründung des Folkwang-Museums (nach Osthaus´ Tod nach Essen verkauft), entstanden – von ihm finanziert – erste Bauten des Jugendstils durch den belgischen Architekten Henry van der Velde.
Neben der Errichtung von Osthaus´ Privathaus, dem Hohenhof, ließ der junge Mäzen verschiedene öffentliche Bauten, Siedlungen und Industriebauten nach den neuen Ideen und der Weiterentwicklung hin zu sachlicheren Gestaltungsformen bauen. Osthaus´ Ansinnen von der Umgestaltung des gesellschaftlichen Lebens durch Kunst bezog sich auf die soziale Realität einer ganzen Industriestadt. Noch heute lassen sich, über die Stadt verteilt, Spuren seines, durch seinen Tod unvollendet gebliebenen Konzepts von einer „schöneren Welt“ nachvollziehen. Die Exkursion umfasst den Besuch des Karl Ernst Osthaus Museum sowie die Besichtigung des Hohenhofs.
Interessierte können sich noch bis Freitag, 20. Juni, zur Exkursion unter der Leitung von Dr. Elisabeth Hemfort online unter www.vhs-recklinghausen.de, telefonisch unter 02361/50-2000 oder persönlich in der Geschäftsstelle im Willy-Brandt-Haus, Herzogswall 17, anmelden. Die Kursgebühr beträgt bei zehn bis elf Teilnehmer*innen 90 Euro, ab zwölf Teilnehmer*innen 80 Euro. Der Treffpunkt für alle Teilnehmer*innen ist der alte Busbahnhof am Wickingplatz.