Aktuelles Recklinghausen
Ganz bewusst hat er sich immer wieder und in vielfältiger Weise für das Gemeinwesen engagiert. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie. Sein Tod bedeutet einen großen Verlust für unsere Stadtgesellschaft“, würdigte Bürgermeister Christoph Tesche den Verstorbenen.
Bernhard Enning hat ein großes Automobilunternehmen in der Stadt aufgebaut und über Jahrzehnte hinweg geleitet. Sein Einsatz beschränkte sich aber nicht nur auf das eigene Unternehmen, sondern er engagierte sich schon früh in den Verbänden der Automobilbranche und war fast 30 Jahren in unterschiedlichen Funktion für diese tätig. Von 1990 bis 1996 war er Präsident des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), in den 1990-er Jahren war er sogar Präsident des Kfz-Weltverbandes IOMTR. Großen Anteil hatte er nach der Wiedervereinigung an der Zusammenführung des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes in Ost und West.
„Bernhard Enning hat auch vor Ort Verantwortung übernommen, wenn es darum ging, etwas für die Stadt und Region zu bewegen. Ich habe an ihm seine Geradlinigkeit und seine Zuverlässigkeit sehr geschätzt. Insbesondere zeichnete er sich aber auch durch einen gut funktionierenden sozialen Kompass aus. Bernhard Enning war ein echter Familienmensch und ein Mann mit einer vorbildlichen Haltung“, sagte Christoph Tesche. Daran habe sich auch nichts geändert, als sein Unternehmen in Schieflage geriet und schließlich aufgelöst wurde. „Er hatte eine besondere Art, mit großer Empathie auf die Menschen zuzugehen und sie für eine gemeinsame Sache zu gewinnen“, betonte Christoph Tesche.
So war der Unternehmer Gründungsmitglied und einer der Motoren der Vestischen Freundegesellschaft der Westfälischen Hochschule. Über viele Jahre führte er als Vorsitzender den Verein „Jugend in Arbeit“, der er sich bis heute zur Aufgabe macht, vor allem jungen Menschen Perspektiven am Arbeitsmarkt aufzuzeigen und ihnen das Rüstzeug für den beruflichen Weg mitzugeben. Und Bernhard Enning war auch jemand, der immer für eine spontane Aktion gut war. So zum Beispiel, als er der Stadt 140 Bäume schenkte, nachdem der Sturm Ela zu Pfingsten 2014 auch in Recklinghausen eine Schneise der Verwüstung geschlagen hatte.
Für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement wurde Bernhard Enning mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. 1999 verlieh ihm der Rat der Stadt Recklinghausen in Anerkennung seiner außergewöhnlichen Verdienste die Große Stadtplakette. „Ich werde Bernhard Enning vermissen. Über die Jahre ist eine echte Freundschaft zwischen uns entstanden, die von gegenseitiger Wertschätzung geprägt war. Die Stadt Recklinghausen ist ihm zu großem Dank verpflichtet. Rat und Verwaltung werden im ein ehrendes Andenken bewahren“, erklärte Christoph Tesche.