Aktuelles Recklinghausen
Rund 180 Akteur*innen aus der Altstadt – Gewerbetreibende, Immobilienbesitzer*innen und Gastronom*innen – waren der Einladung gefolgt. Für die Konferenz wurde ein leerstehendes Ladenlokal genutzt.
Leerstände waren dann auch eins der Themen von Christoph Tesche, der im Gespräch mit Moderator Stefan Prott, Geschäftsführer und Chefredakteur des RDN-Verlags, einige einführende Worte an die Anwesenden richtete.
Der Bürgermeister zeigte noch einmal auf, dass dank des Sofortprogramms des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) zur Stärkung der Innenstädte 42 Leerstände beseitigt wurden. Zwar sei das Programm zum Ende des vergangenen Jahres ausgelaufen, „dennoch haben 88 Prozent der Mieterinnen und Mieter ihre Verträge verlängert oder sich sogar noch vergrößert. Das ist meiner Meinung nach ein großer Erfolg und auch ein Fingerzeig, dass die Altstadt weiterhin für Gewerbetreibende attraktiv ist.“
Um aber diese Attraktivität auch weiter möglichst hochzuhalten, appellierte Tesche sowohl an die Immobilienbesitzer*innen als auch an Gewerbetreibende flexibel zu sein – zum einen, was die Öffnungszeiten angeht, zum anderen auch bezüglich der geforderten Mieten. „Wir haben mit der ,Guten Stube‘ ein Aushängeschild und eine echte Marke. Das muss aber auch mit Leben gefüllt werden“, so der Bürgermeister.
Flexibilität war auch ein wichtiger Punkt, den Ute Marks vom Büro Stadt + Handel Beckmann und Föhrer Stadtplaner GmbH aus Dortmund in ihrem Impulsvortrag „Mittelzentren unter Druck“ ansprach. Sie skizzierte zunächst die Problematik von Innenstädten in der heutigen Zeit. Innenstadt gleich Einkaufsstadt gehöre schon längst der Vergangenheit an. Das Konsumverhalten habe sich in den vergangenen Jahren massiv verändert. Daher müssten andere Wege und Konzepte gefunden werden, Innenstädte zu bespielen und dort eben auch flexibler zu agieren. Sie präsentierte spannende Lösungsansätze aus der Praxis, um den Standort Altstadt attraktiver zu machen. Dabei richtete sie des Öfteren den Blick auf die Niederlande und dortige Konzepte beispielsweise beim Bespielen von Leerständen.
Abschließend wurde in einer Podiumsdiskussion mit den fünf Quartierssprecher*innen der Altstadt und Georg Gabriel, Abteilungsleiter Stadtmarketing, über das soeben Gehörte und weitere Ansätze und Herausforderungen diskutiert. Hierbei wurde gleich mehrfach der Appell an die Anwesenden gerichtet, sich noch stärker in den jeweiligen Quartieren einzubringen und zu engagieren. Die Attraktivität der Altstadt – der „Guten Stube“ – aufrechtzuerhalten oder im besten Fall zu steigern, sei nach wie vor eine Gemeinschaftsaufgabe, an der sich möglichst viele beteiligen sollten.
Die 7. Altstadtkonferenzklang klang schließlich in kleineren Gesprächsrunden aus.