Aktuelles Recklinghausen
Das Risiko für einen Totalausfall der kritischen Infrastruktur ist nicht nur aufgrund des andauernden Ukraine-Kriegs gestiegen. Der Erste Beigeordnete Ekkehard Grunwald leitet den Stab für außergewöhnliche Ereignisse. „Der völkerrechtswidrige Krieg Russlands gegen die Ukraine hat uns vor Augen geführt, dass wir uns für einen möglichen Blackout rüsten müssen – so gut es eben geht“, sagt Grunwald. „Als Kommune müssen wir handlungsfähig bleiben, auch für die Bürgerinnen und Bürger. Aus diesem Grund haben wir bereits erste Schritte in die Wege geleitet. Diese gehen Hand in Hand mit einer Reihe an Dringlichkeitsbeschlüssen, um möglichst schnell zu handeln.“
Dazu gehört zum Beispiel die Beschaffung von 25 Satellitentelefonen plus dazugehörige Akkus auf Vorrat, die zum Einsatz kommen, sollte ein flächendeckender Stromausfall eintreten. Schließlich wäre davon auch die Telekommunikation betroffen. Auf diesem Weg ist die Arbeitsfähigkeit eines begrenzten Personenkreises für die Dauer des Ausfalls gewährleistet. Hinzu kommen zwei Satellitentelefone, die der Kreis Recklinghausen zur Verfügung stellt. Für den Ernstfall werden außerdem neun Anlaufstellen für die Bürger*innen, die sogenannten Notfallinformationspunkte (NIP), eingerichtet. Diese dienen der Information und ersten Koordination. Kommt es zu einer solchen Krisensituation können sich die Bürger*innen außerdem sicher sein, dass sie entsprechende Informationen direkt am Rathaus erhalten.
„Für uns als Stadt und auch für mich persönlich hat die Sicherheit und der Schutz der Recklinghäuserinnen und Recklinghäuser oberste Priorität“, betont ebenfalls Bürgermeister Christoph Tesche. „Dazu gehört auch das Aufrechterhalten der wichtigsten Verwaltungsaufgaben.“ Damit dies gelingt, spielt im Falle des Falles die Notstromversorgung eine fundamentale Rolle. Aufgrund dessen wurden durch die Stadt kurzfristig zunächst vier Netzersatzanlagen angemietet. Der Kauf solcher Notstromaggregate ist ebenfalls in die Wege geleitet. Um die Treibstoffversorgung für die Verwaltung und die Kommunalen Servicebetriebe Recklinghausen (KSR) gewährleisten zu können, wurde außerdem ein Tankwagen mit einem Fassungsvermögen von 20.000 Litern angekauft. Der Treibstoff ist in erster Linie dafür nötig, um die Netzersatzanlagen in Betrieb halten zu können.
Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse hat seit dem völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine bereits siebenmal zum Thema „Stadt ohne Strom“ getagt. Unabhängig von der aktuellen Krise kommt der Stab, bestehend aus Repräsentant*innen der jeweiligen Verwaltungsbereiche, der Feuerwehr und der KSR, auch zu anderen besonderen Situationen zusammen, zum Beispiel beim Großbrand in der Kinderwelt an der Hochstraße im Jahr 2019.
Die Notfallinformationspunkte im Überblick:
- Feuer- und Rettungswache, Kurt-Schumacher-Allee 2
- Gerätehaus Speckhorn, Kühlstraße 16
- Gerätehaus Suderwich, Stresemannplatz 34
- Gerätehaus Süd, Am Neumarkt 20
- Gerätehaus Hochlar, Averdunkstraße 1
- Seniorenzentrum St. Michael, Michaelstraße 3
- Prosper-Hospital, Mühlenstraße 27
- Rettungswache Ortloh, Röllinghäuser Straße 32
- Klinikum Vest, Dorstener Straße 151
Weitere Information für Bürger*innen zum Thema Stromausfall finden sich außerdem auf der Homepage des Kreises Recklinghausen: www.kreis-re.de/notfallinfo.
Darüber hinaus beteiligt sich die Stadt Recklinghausen an der Kampagne zur Gasmangellage des Regionalverbandes Ruhr (RVR), die den Titel #besserbereit trägt. Auf einer eigens konzipierten Webseite erfahren die Bürger*innen unter anderem, wie sie sich am besten auf eine Krise wie einen möglichen Stromausfall vorbereiten: www.besserbereit.ruhr. Dazu gehört auch das Anlegen bestimmter Vorräte. Die Webseite wird stetig aktualisiert.