Aktuelles Recklinghausen

„Mit der Schaffung neuer Fahrradstraßen werden wir dem stetig wachsenden Radverkehr gerecht und schaffen sichere und schnelle Verbindungen“, sagt Bürgermeister Christoph Tesche. „Die Resonanz ist überwiegend positiv, doch leider kommt es häufig zu Missverständnissen, für wen welche Rechte auf den Fahrradstraßen gelten.“
Zeit, um Klarheit zu schaffen:
Eine Fahrradstraße ist durch entsprechende Schilder zu erkennen – richtig?
Richtig! Beginn und Ende einer Fahrradstraße sind durch ein Schild gekennzeichnet. Zusätzlich sind viele Fahrradstraßen mit Piktogrammen auf der Fahrbahn markiert.
Fahrradstraße heißt, dass hier nur Radfahrer*innen fahren dürfen – richtig?
Falsch! Radfahrer*innen haben zwar Vorrang, aber auch andere Verkehrsteilnehmer*innen dürfen die Straße benutzen, wenn sie durch entsprechende Zusatzschilder zugelassen sind. Wenn Autos dort fahren dürfen, dürfen sie unter Beachtung der üblichen Vorschriften auch parken.
Radfahrer*innen haben Vorrang, also gilt kein rechts-vor-links?
Falsch! Die Vorfahrt ist genauso geregelt wie auf anderen Straßen auch. Solange nicht anders beschildert, gilt rechts vor links. Auch wenn ein Auto von rechts einbiegen möchte, müssen Radfahrer*innen die Vorfahrt gewähren.
In Fahrradstraßen gilt für alle Verkehrsteilnehmer*innen Tempo 30 – richtig?
Richtig! Auf Fahrradstraßen dürfen alle Fahrzeuge nur mit 30 km/h fahren, allerdings müssen Autofahrer*innen ihre Geschwindigkeit noch weiter verringern und sich dem Fahrradverkehr anpassen, wenn dies nötig ist.
Radfahrer*innen müssen Platz machen, wenn sich ein Auto nähert – richtig?
Falsch! Zu zweit nebeneinander zu fahren ist in Fahrradstraßen immer erlaubt. Trotzdem gilt das Rechtsfahrgebot. Autos dürfen Radfahrer*innen nur überholen, wenn ein Sicherheitsabstand von 1,5 Metern eingehalten wird.
Radfahrende Kinder unter acht Jahren dürfen in Fahrradstraßen die Fahrbahn benutzen – richtig?
Falsch – sofern es einen Gehweg gibt. Dann müssen auch in Fahrradstraßen radfahrende Kinder unter acht Jahren die Gehwege oder Seitenstreifen benutzen. Wenn es keinen Gehweg gibt, dürfen die Kinder die Fahrbahn benutzen. Auch Fußgänger*innen, Inlineskater*innen und Rollschuhfahrer*innen müssen die Bürgersteige oder Seitenstreifen benutzen, sofern diese vorhanden und auch nutzbar sind. Ein zusätzliches Verkehrszeichen kann die Fahrradstraße auch für Inlineskater*innen und Rollschuhfahrer*innen freigeben.
Generell gilt: Auch auf Fahrradstraßen ist die gegenseitige Rücksichtnahme gültig und vor allem wichtig. Gerade in Bereichen, in denen es keinen separaten Gehweg gibt und der Fahrbahnbereich von Fußgänger*innen ebenfalls genutzt werden muss, ist Vorsicht untereinander geboten.