Im Jahr 2019 wurden gleich drei Preisträger ausgezeichnet. Die „Klimarebellen“ von der Hillerheide, Frank Lumpe und die „Biobrüder“ Christoph und Elmar Heimann.
Traditionell wandert die Auszeichnung im Laufe eines Jahres von einer*m Preisträger*in zur*m anderen. „Durch die Corona-Pandemie hat sich die Umsetzung dieses guten Brauchs leider ein wenig verzögert“, erklärte Peter Möller von der Lokalen Agenda beim Übergabetermin auf dem Hof von Christoph und Elmar Heimann. Die „Biobrüder“ erhielten den Preis aus den Händen von Frank Lumpe. Während Letzterer für seine Initiative ausgezeichnet wurde, am Elper Weg Baumscheiben zu gestalten und letztlich eine Baumpatenschaft zu übernehmen, hatten die Heimanns 2019 mit einem größeren Projekt für einiges Aufsehen in der Stadt gesorgt.
Mit Unterstützung von rund 300 Bürger*innen und Initiativen legte das Duo auf seinem Land einen Blühstreifen mit einer Fläche von 12.500 Quadratmetern an. Dabei wurde ausnahmslos auf heimische Pflanzen gesetzt. Mittlerweile planen Christoph und Elmar Heimann bereits den dritten Bürgerblühstreifen, der im Jahr 2021 Insekten, Vögeln und Wildtieren ein natürliches Habitat bieten und die Artenvielfalt fördern soll. „Angelegt werden soll dieser im Suderwich Hochfeld entlang des Spazierweges, der zu den Windrädern bis nach Essel führt. Und auch an unserem Hof an der Bergstraße soll wieder ein Blühstreifen entstehen“, kündigte Christoph Heimann im Gespräch mit Bürgermeister Christoph Tesche an.
Gemeinsam mit dem Diakonischen Werk haben die Brüder Heimann außerdem vier große Insektenhäuser konstruiert, die bereits aufgestellt wurden. „Natürlich setzen wir auch in diesem Jahr wieder auf die Unterstützung der Bürgerschaft. Wer eine Patenschaft übernehmen will, kann seinen Wunschbetrag einfach überweisen. Mindestbetrag: 10 Euro für zehn Quadratmeter. Die Spender*innen sollten auf der Überweisung ihren Namen angeben, damit sie auf einer Patentafel vermerkt werden können. (Kontoinhaber: Heimann GbR. IBAN: DE65 4016 4528 0041 9426 03)
„Natürlich wird auch die Stadt im neuen Jahr wieder die von mir gestartete Blühstreifen-Initiative weiter umsetzen. Umso besser ist es, wenn durch solch großartiges bürgerschaftliches Engagement die Natur zusätzlich profitiert und unsere Stadt noch attraktiver wird“, sagte Tesche. Beeindruckt zeigte er sich bei einer Besichtigung des Hofes der „Biobrüder“ von der mittlerweile vollzogenen Umstellung von der konventionellen auf die biologische Landwirtschaft.
Rund 250 Sauen und 1000 Ferkel finden in den neuen Stallungen Platz, die streng nach Bio-Kriterien errichtet wurden. Gefüttert werden die Tiere vor allem mit Biofutter aus eigener Herstellung und werden dann, wenn sie groß genug sind, an Biobauern in der Umgebung weiterverkauft. Ab Mai wollen Elmar und Christoph Heimann auf ihrem Hof auch Besichtigungen anbieten. Bürgermeister Tesche freut sich über das Engagement der beiden Recklinghäuser Landwirte, die einen weiteren Betrieb in Waltrop betreiben: „Der Hof an der Bergstraße wird sicher zu einem neuen Anziehungspunkt in Suderwich. Ich bin von dem Konzept, Bürgerinnen und Bürgern die biologische Landwirtschaft auf dieser Art und Weise nahezubringen, begeistert.“