Viel Arbeit und insbesondere auch Zeit haben die Betreiberinnen der Strahlentherapiepraxis am Prosper-Hospital Dr. Petra Reimann und Dr. Dorothea Riesenbeck investieren müssen, um die geplante Standorterweiterung realisieren zu können. Eigentlich sollte dieses Vorhaben nämlich am bisherigen Standort an der Wildermannstraße realisiert werden, doch das Krankenhaus, mit dem die Praxis kooperiert, hatte andere Pläne für die benötigten Flächen.
So kam es, dass die beiden Medizinerinnen sich im September 2016 an die Wirtschaftsförderung der Stadt Recklinghausen gewandt haben. Zusammen suchte man nach Alternativen, die dennoch nah am Prosper-Hospital gelegen sind, aber den ausreichenden Platz bieten. Beide Seiten haben schnell erkannt, dass sich das letzte freie Gewebegrundstück im Bereich „Am Stadion“ hervorragend für das Projekt eignet. Das neue Gelände bietet die Möglichkeit zur Errichtung zweier „Bunker“, von denen zunächst nur einer gebaut wird.
Die Räumlichkeiten der Strahlentherapiepraxis unterliegen aufgrund der Strahlung besonderen Auflagen. So müssen die Wände beispielsweise zum Teil drei Meter Dicke haben und es muss ein 23t schweres Strahlenschutztor installiert werden, dass aus 1000m³ Stahl und Beton besteht. Doch von diesen Sicherheitsvorkehrungen wird man von außen nichts mitbekommen. „Was wir sehen werden, ist ein modernes lichtdurchflutetes Gebäude mit bepflanzten Wänden und Dächern, gut durchdacht und energetisch optimiert“, erzählten die Betreiberinnen. Die Praxis wird nach den Entwürfen des Architekturbüros „Sektor 3“ in Form eines Würfels errichtet werden.
Neben der Praxis von Dr. Reimann und Dr. Riesenbeck wird auch die hämato-onkologische Gemeinschaftspraxis von Dr. Heflik und Dr. Emde in die neuen Flure mit einziehen, da die räumliche Nähe viele Vorteile und Synergieeffekte zwischen Onkologie und Strahlentherapie bietet.
Der Standort der Strahlentherapiepraxis an der Wildermannstraße wird bis Ende 2024 weiter bestehen bleiben; bis die Vertragslaufzeit an dieser Stelle ausläuft. Ob der benötigte zweite Bunker bis zu diesem Zeitpunkt ebenfalls am neuen Standort errichtet wird, bleibt abzuwarten.
Die Praxis, die von Dr. Reimann 2002 begründet wurde, behandelt mit ihren Geräten Tumorerkrankungen und chronische Entzündungen. Beides hat in den letzten Jahren drastisch zugenommen. Doch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich nicht nur um die strikte strahlentherapeutische Behandlung; Patienten können auch psychologische und sozialmedizinische Hilfe in Anspruch nehmen, bei der auf die veränderten Umstände der Erkrankten eingegangen wird.