Für das Projekt »kunst.raum« wird ein Teilleerstand in der Altstadt Recklinghausen genutzt, in dem die heimische Kunstszene ihr künstlerisches Schaffen im Herzen der Stadt sichtbar machen kann.
„Das Projekt ist aus einer sehr fruchtbaren Zusammenarbeit von Kulturverwaltung, Wirtschaftsförderung und Fördermanagement der Stadt sowie der heimischen Kreativszene und Kreativwirtschaft entstanden“, sagt Tesche. „Hier können Kunst und Kultur einen sehr lebendigen Impuls für die Quartiersentwicklung und die Belebung der Altstadt geben.“
Das Projekt
Mit einer Vernissage von G. S. Recillas am 3. März (»Feuer und Flamme«, neoimpressionistische Malerei) eröffnet »kunst.raum« an anderer Wirkungsstätte erneut seine Pforten – dem Wulffschen Haus.
Mit diesem Raum haben die KünstlerInnen und Kreativen der Stadt mit deren Netzwerken eine innerstädtische Wirkungsfläche in bester Lage, um ihre Werke selbst zu vermarkten. Axel Schuch, der Inhaber der Hochlarer Werbeagentur schuch@work, betreibt den – erstmals 2017 am Neuen Kirchplatz eingerichteten – »kunst.raum«, diesmal ohne Team in Eigenregie weiter.
Die Fortführung des Projekts ist möglich, da mehrere Partner gemeinsam an einem Strang ziehen: Die Stadt Recklinghausen konnte Fördermittel bereitstellen, der Vermieter Andreas Heppe schaffte Rahmenbedingungen, die das Projekt tragfähig gestalten, und Axel Schuch investiert Eigenmittel und Arbeit in Höhe der Fördermittel.
Die Ausstellenden können die jeweils einmonatige Bespielung als Gesamtpaket buchen: Darin enthalten sind alle Kommunikationsmittel von Plakaten über Einladungen, Website- und Facebook-Präsenz, Ankündigung in der Presse und eine dauerhafte Video-Präsenz über das »kunst.raum« -Public-Display, das dem Außenraum zugewandt ist. Dieses Display wird mit wechselnder Information und Unterhaltung auch über die Geschäftszeiten hinaus den »kunst.raum« zu einem belebenden Anlaufpunkt in der Innenstadt werden lassen.
Um diesen Punkt noch attraktiver zu gestalten, ist es geplant, das Schaufenster „touchable“ zu machen, so dass Passanten mit dem Inhalt interagieren können. Zu diesem Thema sind noch weitere Installationen im Augmented und Virtual Reality geplant.
Die Austellenden bestimmen selbst Öffnungszeiten und ausstellungsbegleitende Aktionen – hier ist ein Blick auf die Website notwendig, um über das aktuelle Geschehen informiert zu sein.
Besonders wichtig ist die Option der Brückenschlagfunktion zu „Kunstzentren“ außerhalb der Innenstadt in Form von gemeinsamen (geteilten) Veranstaltungen. Im publikumswirksam gelegenen »kunst.raum« findet daher eine kleine Teil-Ausstellung und am jeweils anderen Ort deren Fortführung statt. „Eins“ werden können die Veranstaltungen durch die Übertragung auf das »kunst.raum«-Public-Display und Handy-Live-Streaming.
Doch vom »kunst.raum« gehen auch Impulse zur Leerstandsbespielung und Quartiersbelebung aus: Es sind bereits vier Performances bzw. Installationen konzipiert. Der »kunst.raum« ist nicht nur Galerie – er ist ein Aktionsraum und wartet auf die Ideen der Kreativen, um diese in die Stadt wirken zu lassen.
Weitere Partnerschaften und Unterstützungen sind erwünscht, wenn es darum geht, Recklinghausen weiter attraktiv zu gestalten. Die Neudefinition von Stadt findet statt.
Weitere Informationen:
Agentur schuch@work, Axel Schuch, Telefon 9977631,
info@schuch-at-work.de
www.kunstraum-recklinghausen.de
www.fb.com/kunst.raum.recklinghausen
Finanzierung und Förderung
Möglich wurde das Projekt »kunst.raum« durch den Verfügungsfonds. Im Rahmen der von der Landesregierung geförderten Umsetzung des Handlungskonzeptes Altstadt gibt es mit ihm eine Teilmaßnahme, mit der das private Engagement für die Altstadt unterstützt werden soll.
Die Formel dazu lautet „Für jeden privaten gibt es einen öffentlichen Euro“. Bisher wurden so die Tisch-Stuhl-Kombinationen sowie die „Ambiente-Beleuchtung“ unterstützt.
Grundsätzlich förderfähig sind auch Maßnahmen im Rahmen des Leerstandsmanagements. Dazu gehören die Vermittlung von Ladenlokalen ebenso wie vorübergehende Nutzungen. Vorübergehende Nutzungen tragen zu einem besseren Ambiente bei und verbessern die Situation der umliegenden Betriebe.
Nachdem der Antrag der Agentur Schuch auf Gewährung von Finanzmitteln aus dem Verfügungsfonds für das Projekt »kunst.raum« geprüft wurde, hat das Vergabegremium dem Antrag zugestimmt.
Das Vergabegremium besteht aus dem Bürgermeister, dem Stadtkämmerer, dem Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung, Standortmanagement, Stadtmarketing und seinem Stellvertreter, einem Vertreter des Technischen Dezernats sowie den fünf Quartierssprechern. Beratende Mitglieder sind der Einzelhandelsverband Ruhr-Lippe e.V., die IHK Nordwestfalen und Vertreter aller Ratsfraktionen.