„Das Engagement von Schulen, gesellschaftlichen und religiösen Gruppen und nicht zuletzt der Stadt selbst ist in Recklinghausen vielfältig“, sagte Bürgermeister Christoph Tesche nun bei einem Treffen. „Wir müssen jeden Tag aufs Neue aktiv gegen das Vergessen arbeiten. Wir sind es den Opfern und deren Nachkommen schuldig, dass wir die Erinnerung an sie wachhalten und jegliche antisemitische Tendenzen entschlossen bekämpfen.“
Recklinghausen ist beim regelmäßigen Erfahrungsaustausch der Städte vertreten und war 2019 selbst Ausrichter des „Riga-Symposiums“. Dort wurden auch das Buch „Abgemeldet nach unbekannt 1942“ und das Online-Gedenkbuch der Stadt als positive Beispiele aufgenommen.
Anlass der jetzigen Einladung ist eine gemeinsame Initiative der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, des Vereins für Orts- und Heimatkunde und des Volksbundes deutscher Kriegsgräberfürsorge, der auch das „Riga-Komitee“ vertritt. Gemeinsam wurde jetzt die Publikation „Riga. Ort der Opfer – Ort der Täter – Ort des Gedenkens“ herausgegeben.
Gerda Koch von der christlich-jüdischen Gesellschaft sagte: „Uns geht es darum, konkrete Lebensschicksale in Erinnerung zu rufen. Deshalb gibt es hier auch authentische Zeitzeugenberichte und Fotomaterial.“ Für Georg Möllers, Vorsitzender des Vereins für Orts- und Heimatkunde ist „Erinnerungsarbeit an die Opfer der NS-Diktatur auch immer ein Beitrag zur Wertschätzung der Demokratie.“
Gerade aus diesem Gesichtspunkt wurde die Publikation auch bewusst als Material für den Unterricht gestaltet. Bürgermeister Tesche regte deshalb an, mit Exemplaren für die weiterführenden Schulen die dortige Erinnerungsarbeit zu unterstützen.
Hinweis: Interessierte können die Publikation gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro erwerben. Kontakt: info@kinderlehrhaus.de.
Pressefoto: Bürgermeister Christoph Tesche (r.) und Sozialdezernent Dr. Sebastian Sanders (2.v.r.) stellten die Publikation gemeinsam mit dem Redaktionsteam Dr. Franz-Josef Wittstamm, Jörg Schürmann, Georg Möllers, Nina Kliemke, Jürgen Pohl und Gerda Koch (v.l.n.r.) vor. Foto: Stadt RE