Retro Station
Öffentliche Führungen
Ab sofort finden wieder öffentliche Führungen am letzten Donnerstag im Monat statt. Interessierte können sich um 15 Uhr einem kostenlosen Rundgang anschließen.
Die Hygieneregeln sind weiterhin für alle Besucherinnen und Besucher einzuhalten, das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung bleibt ebenfalls verpflichtend.
Von Schnittmustern, Nähmaschinen und Plätteisen
Frauen in der Bekleidungsindustrie in Recklinghausen
Der Arbeitskreis Recklinghäuser Frauengeschichte untersucht seit mehr als zehn Jahren die Lebens- und Arbeitserfahrungen von Frauen in Recklinghausen. In den vergangenen Jahren lag der Fokus auf einem weitgehend unerforschten Sektor der lokalen Wirtschaftsgeschichte, nämlich der Bekleidungsindustrie in der Nachkriegszeit.
In Kooperation mit dem Institut für Stadtgeschichte ist eine Ausstellung zu diesem Aspekt der Recklinghäuser Frauengeschichte entstanden, in die viele persönliche Erfahrungsberichte und private Dokumente eingeflossen sind.
Die Ausstellung trägt den Titel „Von Schnittmustern, Nähmaschinen und Plätteisen. Frauen in der Bekleidungsindustrie in Recklinghausen“ und ist vom 17. Februar bis zum 29. April 2022 im Institut für Stadtgeschichte zu sehen.
In Recklinghausen hatten sich unmittelbar nach Kriegsende mehrere Bekleidungsunternehmen angesiedelt, unter anderem die Münsterländische Textil GmbH (später bekannt als Condor), die Povel KG, die Herrenhemdenfabrik Turf, die Firma Laarmann sowie später auch Seeler.
2.500 Bürger*innen, davon 80 Prozent Frauen, haben in der Nachkriegszeit in der Bekleidungsindustrie in Recklinghausen gearbeitet. Im nördlichen Ruhrgebiet war dieser Industriezweig in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg einer der wichtigsten Arbeitgeber für Frauen. Anfang der 1970er-Jahre entsprach der Jahresumsatz von sechs Unternehmen dieser Branche in Höhe von 50 Millionen D-Mark einem Fünftel der gesamten Recklinghäuser Industrie – ohne Bergbau und Bauindustrie. Die Bekleidungsindustrie war somit einer der wichtigsten Arbeitgeber für Frauen in Recklinghausen.
Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Katalog.
Der Eintritt ist kostenlos. Jeden Donnerstag findet im Ausstellungszeitraum eine Führung statt; um Anmeldung wird per E-Mail an barbara.ruhnau(at)recklinghausen.de oder telefonisch unter 02361/50-1913 gebeten.
Ausstellungsdauer: 17. Februar bis 29. April 2022
Veranstaltungsort: Institut für Stadtgeschichte, Hohenzollernstr. 12, 45659 Recklinghausen