Herner Straße 39, Recklinghausen
17.02.1936 Verhaftung in seiner Wohnung, zunächst im Gestapogefängnis, nach vier Wochen im Gerichtsgefängnis Recklinghausen, dann Untersuchungsgefängnis Essen, Gefängnis Moabit, Gefängnis Volksgerichtshof Berlin.
22.04.1937 Verurteilung bei einem Massenprozess mit ca. 50 Angeklagten u.a. wg. „Vorbereitung zum Hochverrat“ (illegale SPD-Untergrundarbeit, Aufbau einer SPD-Organisation im Ruhrgebiet, Rheinland und Münsterland 1934-36, Verbreitung illegaler Druckschriften) beim Volksgerichtshof Berlin zu 4 Jahren Zuchthaus und Ehrverlust: Gefängnis Moabit, Zuchthaus Plötzensee, Zuchthaus Herford, Arbeitskommandos Espeln bei Soest und Wiedenbrück, Entlassung am 22.02.1940
August Kastner wuchs in einer Bergarbeiterfamilie auf; der Vater war Kassierer des Bergarbeiterverbandes. So trat auch er 1913 in die „Sozialistischen Arbeiter-Jugend“, 1918 dann in die SPD ein.
Ab 1945 baute er zusammen mit Paul Rhode aktiv die SPD in Recklinghausen wieder auf und war Parteisekretär bis 1962, 1956-60 Ratsmitglied. August Kastner war Vorsitzender des Entnazifizierungsausschusses in Recklinghausen.
Er starb am 12. Oktober 1978.
Akten der Familie Kastner, beglaubigt durch SPD Bezirk Westliches Westfalen;
BArchiv 3017/3650 VGH-Z/K34;
Werner Burghardt, Aus dem Chaos zu neuem demokratischen Anfang, in: ders. (Hg.), 750 Jahre Stadt Recklinghausen, Recklinghausen 1986, S. 271-294;
100 Jahre Sozialdemokratie und Vest, hg. v. Unterbezirk der SPD Recklinghausen 1963;
RZ 13. 10. 1978