Maybachstr. 16, Recklinghausen
1938 nach Rheine
15.03.1935 Herabstufung der Noten; deshalb Durchfall durch die Abiturprüfung Ostern 1935
18.06.1935 Schriftliche Verwarnung durch den Schulleiter wg. der „Betätigung in der katholischen Jungschar“ Liebfrauen/Ost
16.07.1935 Verhaftung, Einzel-Schutzhaft durch die Gestapo wg. „Schädigung der Volksgemeinschaft“ für ca. 5 Wochen, dann Einlieferung in das KZ Esterwegen (August 1935-März 1936)
29.07.1935 Offizieller Verweis von der Schule.
Ludwig Grindel wurde nach Monaten aus dem KZ entlassen; ehemalige Freunde erlebten ihn als verschlossen und gebrochen. Sein Abitur konnte er nicht nachholen. Bei Kriegsausbruch galt er als „wehrunwürdig“. Später wurde er eingezogen und fiel am 11.03.1944 in Nikolajew/UdSSR. Sein Grab befindet sich auf der Kriegsgräberstätte in Kirowograd.
Bistumsarchiv Münster A 101-115. Materialsammlung Drittes Reich; Schularchiv Gymnasium Petrinum (u.a. Akte „politische Betätigung“)
Georg Möllers, Vom Petrinum ins Konzentrationslager, in: Das Petrinum unterm Hakenkreuz. Zur Geschichte des Gymnasium Petrinum in Recklinghausen in der Zeit vom 1933-1945, hg. v. L. Linneborn/G. Möllers/ H. Seifert, Recklinghausen 2001, S. 104-112
Georg Möllers, Statt des Abiturs Haft im Konzentrationslager, in: Georg Möllers/Ludger Linneborn/Heribert Seifert (Hg.), „Der Unterricht ging pünktlich weiter“. Zur Geschichte des Gymnasium Petrinum in Recklinghausen in der Zeit von 1933-1945, Essen 2016, S. 104-116