Opferbuch

Gedenkbuch

Portraitfoto
Dr. Selig Auerbach (Foto-Ausschnitt: Medienhaus Bauer)
Dr. Selig Auerbach (Foto-Ausschnitt: Medienhaus Bauer)
Nachname
Auerbach
,
Selig, Dr. Phil.
Geboren am
20.10.1906
Geboren in
Hamburg
Religion
jüdisch
Adressen

Breite Straße 15, Recklinghausen (bei Levi)
seit 27.12.1934 Jüdisches Gemeindehaus, Am Polizeipräsidium 3, Recklinghausen

Eltern
Rosalie und Joseph Auerbach
Geschwister
Hermann, Lea, Jacob Joseph (1914-43), Gertrud Karoline, Rahel Elisabeth Regine
Ehepartner
Hilda Auerbach, geb. Fromm (1911-2000)
Kinder
Hanna Helene (Chana) Auerbach (*1937), Ruth Wilma (*1942), Nancy Joy (*1945)
Beruf
Bezirksrabbiner
Diskriminierungsstatus
Antisemitismus
Verfolgungsschicksal

09.11.1938 Überfall auf Gemeindehaus und Rabbinerwohnung, in der Frau Hilde Auerbach mit ihrem Kleinkind terrorisiert wurde. Als Folge erlitt Frau Auerbach eine Fehlgeburt. Dr. Auerbach wurde nach seiner Rückkehr nach Recklinghausen im Polizeipräsidium „in Schutzhaft“ genommen und misshandelt.

Nach der Entlassung aufgrund von Warnungen im Dezember 1938 Emigration nach Amsterdam, am 29. Dezember nach England.

Überlebender

Dr. Auerbach Eltern wurden 1942 nach Theresienstadt deportiert und dort bzw. in Auschwitz 1943 und 1944 ermordet; auch seine Geschwister Hermann, Lea, Jacob Joseph und Rahel wurden Opfer des Holocaust.

Weitere Lebensdaten

Das Ehepaar gelangte 1940 von Großbritannien aus nach New York. In Rome/Georgia erhielt Dr. Auerbach eine erste Rabbinerstelle; seine Frau unterrichtete als Lehrerin. Nach weiteren Station wurde Dr. Auerbach zuletzt Rabbiner in Lake Placid/New York (1960-85). Ab 1986 beginnt anlässlich des Projekts zur Reichspogromnacht ein Briefwechsel mit dem Gymnasium Petrinum, dann auch der Stadt. 1988 und 1993 besuchte das Ehepaar die Stadt; kurz vor dem dritten Besuch starb Dr. Auerbach am 06.05.1997.

Quellen

Hilde Auerbach, „Wo sind all die Augenzeugen dieser Nacht“. Aufzeichnungen für Tochter Chana, in: Georg Möllers/Horst D. Mannel (Hg.), Pogrom in Recklinghausen. Recklinghäuser Bürger erinnern sich an den 9./10. November 1938, 5. erweiterte und verbesserte Auflage, hg. aus Anlaß der 40-Jahr-Feier der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Recklinghausen 2001, S.44

Wolf-Simon Greling, Dr. Selig Auerbach, der letzte Rabbiner in Recklinghausen, in: Festschrift der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Recklinghausen e.V., erstellt aus Anlaß des 50-jährigen Bestehens, Recklinghausen 2011, S. 40-48

Georg Möllers, „Hassen darf man nicht….“ – Begegnungen mit Rabbiner Dr. Auerbach und seiner Familie, in: Ludger Linneborn/Georg Möllers/Heribert Seifert (Hg.), Das Petrinum unterm Hakenkreuz. Zur Geschichte des Gymnasium Petrinum in der Zeit von 1933-1945, Recklinghausen 2001, S. 167-171

Gedenken

Rabbi-Selig-Auerbach-Haus, Am Steintor 5

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Recklinghausen stiftet seit 2006 den Dr. Selig Auerbach Preis in der Absicht, Schüler und Lehrer in ihrer Beschäftigung mit christlich-jüdischen Themen zu motivieren und zu unterstützen.




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