Volle Straßen, Staus, Drängeln, Hupen und dann auch noch die Parkplatzsuche: Das kann im Alter nicht nur stressig sein, sondern manche Autofahrende überfordern. Als sichere Alternative bieten sich die Busse der Vestischen an, die in Kooperation mit der Stadt Recklinghausen seit 2018 ein Ticket beim Tausch gegen die Fahrerlaubnis bietet. Erhielten die Teilnehmenden bislang für drei Monate ein kostenloses Ticket2000 nur für ihre Stadt, so können sie nun ein DeutschlandTicket bekommen, das grenzenlose Mobilität im gesamten deutschen ÖPNV bietet.
„Mobilität hat natürlich viel damit zu tun, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Insofern kann ich nachvollziehen, dass es älteren Menschen schwerfällt, sich von ihrem Führerschein zu trennen und damit gefühlt auch ein Stück Freiheit aufzugeben. Im Alter lässt bekanntlich die Leistungsfähigkeit nach. Wer vom Auto auf Bus und Bahn umsteigt, schließt damit in vielen Fällen aus, sich selbst oder andere Menschen zu gefährden. Ich hoffe, dass das erweiterte Angebot, nun bei Abgabe des Führerscheins sogar ein DeutschlandTicket zu erhalten, noch mehr Menschen zum Umstieg bewegt“, sagt Bürgermeister Christoph Tesche. Dem pflichtet Vestische-Geschäftsführer Martin Schmidt bei: „Es ist sicherlich nicht leicht, die Fahrerlaubnis dauerhaft abzugeben. Aber es ist ein beispielhafter und vorbildlicher Schritt.“
Eine Altersbeschränkung für die freiwillige Abgabe des Führerscheins gibt es nicht. Interessierte gehen mit ihrer Fahrerlaubnis und Personalausweis oder Reisepass zum Bürgerbüro der Stadt (Erdgeschoss im Stadthaus A). Dort erhalten sie im Gegenzug ein Gutscheinformular der Vestischen, mit dem sie in einem Kunden-Center der Vestischen oder per Post das „DeutschlandTicket“ erhalten.
Über weitere Details und Kontakte informiert die Vestische in einem Flyer, der in allen Kunden-Centern, Verkaufsstellen und in den Bürgerbüros der Kommunen ausliegt sowie bei den Seniorenbeiräten erhältlich ist. Er ist zudem auf der Internetseite des Nahverkehrsunternehmens unter www.vestische.de/mobil-ohne-auto zu finden.
Grundlegende Informationen und Ratschläge zur Nutzung des ÖPNV finden sich außerdem unter www.vestische.de/tipps-fuer-senioren. Neben Hinweisen zur Nutzung von E-Scootern gibt es dort die ausführliche Broschüre „Wir nehmen den Bus – ganz einfach“.
Die Aktion „Mobil ohne Auto“ startete 2016 als Pilotprojekt in Gladbeck. Es folgten Recklinghausen (2018), Dorsten, Herten Marl und Oer-Erkenschwick (alle 2019). Seit Beginn haben rund 600 Senior*innen teilgenommen, 152 haben im Anschluss ein Abonnement abschlossen.
Foto (Stadt RE): Norbert Jandt (stellvertretender Vorsitzender des Seniorenbeirats), Martin Schmidt (Geschäftsführer der Vestischen), Christoph Tesche (Bürgermeister Stadt Recklinghausen), Dr. Sebastian Sanders (Beigeordneter Stadt Recklinghausen), Miriam Fröhlich (Leiterin der Stabsstelle Demografie, Statistik, Sozialplanung sowie Belange von Senior*innen und Menschen mit Behinderung) und Jürgen Herrmann (Leiter des Arbeitskreises Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr des Seniorenbeirats). Foto: Stadt RE