Die drei Frauen und fünf Männer werden an der Rettungsschule Vest in Recklinghausen ausgebildet.
Von den acht neuen Auszubildenden sind sechs als Tarifbeschäftigte und zwei als feuerwehrtechnische Beamte eingestellt, da sie bereits vorher als Brandmeister*in bei der Feuerwehr Recklinghausen tätig waren und sich mit der neuen Ausbildung weiterbilden.
Die Ausbildung, die bis 31. Juli 2027 andauert, kombiniert schulische Lerninhalte mit umfangreichen praktischen Erfahrungen. Die Praxisphasen finden sowohl auf dem Rettungswagen, auf dem Krankentransportwagen, dem Notarzteinsatzfahrzeug als auch in den Krankenhäusern der Umgebung statt. Damit wird den Auszubildenden ein breites Spektrum an Kenntnissen vermittelt, um im Ernstfall schnell und kompetent handeln zu können.
Der*die Notfallsanitäter*in stellt die höchste nicht-ärztliche Qualifikation im Rettungsdienst dar und hat den*die frühere*n Rettungsassistent*in abgelöst. Das Berufsbild selbst wurde in Deutschland im Januar 2014 geschaffen und soll den gestiegenen Anforderungen im Rettungsdienst und der Notfallmedizin gerecht werden. Unter anderem sind bestimmte ärztliche und heilkundliche Maßnahmen für die Notfallsanitäter*innen erlaubt. So dürfen Notfallsanitäter*innen zum Beispiel intravenöse Zugänge legen, bestimmte Medikamente eigenverantwortlich verabreichen und Thoraxpunktionen durchführen. Der Kreis Recklinghausen hat hierfür Algorithmen entwickelt, nach denen die Notfallsanitäter*innen arbeiten.
Für die praktische Ausbildung an der Lehrrettungswache Recklinghausen sind Alexander Diring und Ilias Tsarlikis als leitende Praxisanleiter verantwortlich. Beide verfügen über langjährige Erfahrung im Rettungsdienst und werden den neuen Auszubildenden mit Rat und Tat zur Seite stehen, um eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu gewährleisten. Sie werden unterstützt durch weitere Praxisanleiter*innen der Abteilung Rettungsdienst und allen Mitarbeiter*innen im Rettungsdienst der Stadt Recklinghausen. „Wir sind stolz darauf, diese jungen Menschen auf ihrem Weg begleiten zu dürfen. Ihre Ausbildung ist eine wichtige Investition in die Zukunft der Gesundheitsversorgung unserer Stadt“, so Thorsten Schild, Fachbereichsleiter Feuerwehr.
Das Ausbildungsentgelt beträgt aktuell im ersten Jahr knapp 1.190 Euro, im zweiten Jahr 1.252 Euro und im dritten Lehrjahr 1.353 Euro. Hinzu kommen Zulagen für Dienste zu ungünstigen Zeiten, Weihnachtsgeld, ein Lehrmittelzuschuss sowie vermögenswirksame Leistungen. Der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung wird mit einer Prämie von 400 Euro honoriert. Die Auszubildenden, welche bereits im Vorfeld in einem Anstellungsverhältnis als Rettungssanitäter*in bei der Stadt Recklinghausen standen, behalten ihre Lohnstufe aus dem Rettungssanitäter*in-Verhältnis während der Ausbildung. Die Kosten der Ausbildung werden über die Kostenträger, die gesetzlichen Krankenkassen, refinanziert.
Die Stadt Recklinghausen heißt die neuen Auszubildenden herzlich willkommen und wünscht ihnen viel Erfolg und Freude während ihrer Ausbildung.
Zum Hintergrund:
Der*Die Notfallsanitäter*in ist ein*e hochqualifizierte*r medizinische*r Fachangestellte*r im Rettungsdienst, die*der auf Notfälle außerhalb von Krankenhäusern spezialisiert ist. Sie sind oft die Ersten am Unfallort und spielen eine entscheidende Rolle bei der Erstversorgung und Stabilisierung von Patienten. Die Ausbildung zum*zur Notfallsanitäter*in dauert in Deutschland drei Jahre und umfasst sowohl theoretische als auch praktische Lernphasen. Sie findet an Rettungsschulen sowie in Lehrrettungswachen und Krankenhäusern statt. Die Auszubildenden lernen medizinisches Wissen, praktische Fertigkeiten und gesetzliche Grundlagen des Rettungsdienstes. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung bieten sich vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten bei Rettungsdiensten, Feuerwehren, in Krankenhäusern oder bei privaten Rettungsdienstanbietern. Zudem besteht die Möglichkeit, sich durch Weiterbildungen und Spezialisierungen beruflich weiterzuentwickeln. Notfallsanitäter*innen tragen eine große Verantwortung und leisten einen bedeutenden Beitrag zur öffentlichen Gesundheit und Sicherheit, indem sie schnelle und kompetente medizinische Hilfe in Notfallsituationen bieten.