Dabei wird besonders die Beziehung zwischen Literatur und Geschichte in den Blick genommen. „Auch wenn die Geschichtswissenschaft Anspruch auf Sachlichkeit und Objektivität erhebt und methodisch-kritische Quellenarbeit zur Grundlage hat, bezieht die Geschichtsschreibung ihre Überzeugungskraft und ihre Wirkung nicht zuletzt aus der Fähigkeit, über historische Ereignisse meisterhafte Erzählungen zu komponieren“, betont Dr. Matthias Kordes. Dieser Tatsache entspricht, dass Schriftsteller*innen im Laufe des 19. Jahrhunderts ein Beziehungsfeld zwischen Literatur und Geschichte auftaten, politische, soziale und lebensnahe Probleme aufgriffen und dadurch gesellschaftliche und kulturelle Debatten, Diskurse und Kontroversen auslösten.
Vor diesem Hintergrund ist das Werk von Remarque besonders hervorzuheben. Denn etwa zehn Jahre nach dem Großen Krieg von 1914/18 bildete sich in Europa eine besondere Erscheinungsform dieser Erzählliteratur neu heraus: Der Kriegsroman. Eines der bedeutendsten Beispiele für die zutiefst pazifistische Ausformung dieser Literaturgattung ist der 1929 erschienene Roman „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque, der sofort nach seinem Erscheinen zum umstrittenen Politikum wurde.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Stadtbibliothek mit dem Institut für Stadtgeschichte. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird jedoch gebeten unter stadtgeschichte(at)recklinghausen.de oder persönlich und telefonisch in der Stadtbibliothek unter 02361/50-1919.