„Die Auswirkungen des Klimawandels machen deutlich, dass wir uns künftig noch intensiver und zielgerichteter um die Bereiche Klimaschutz und Klimaanpassung kümmern müssen“, sagte Bürgermeister Christoph Tesche vor rund 70 Gästen in seinem Grußwort.
In den kommenden Jahren werde es insbesondere darauf ankommen, die Potenziale in den Bereichen erneuerbare Energien, Verkehr und Mobilität, Siedlungsentwicklung, Wasserwirtschaft und Starkregenschutz konsequent zu nutzen. „Das ist allerdings nicht nur eine Aufgabe der kommunalen Ebene, sondern auch Bund und Land sind gefordert“, stellte Tesche klar.
Das Klimakonzept 2035/45 soll das strategische Vorgehen der Stadt Recklinghausen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel unter Beachtung des Pariser Klimaschutzabkommens und der Klimaschutz- und Anpassungsziele von Bund und Land festlegen. Zentraler Baustein des Konzepts ist ein entsprechender Handlungskatalog, der konkrete Maßnahmen bis zum Jahr 2035 beschreibt und dabei die Zielerreichung der Klimaneutralität in 2045 entsprechend vorbereitet und in die Wege leitet. Ziel des nun vorgelegten Konzeptes ist es, die Belange des Klimaschutzes und der Klimaanpassung zusammenzuführen. Mögliche Zielkonflikte können so frühzeitig identifiziert und aufgelöst werden. Und natürlich geht es auch darum, Synergieeffekte zu nutzen.
Der für das Referat Klima, Umweltschutz und Nachhaltigkeit zuständige Beigeordnete Axel Fritz betonte im Bürgerhaus Süd: „Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und die Einbindung aller gesellschaftlichen Akteure spielen eine wichtige Rolle, wenn wir Prozesse und Projekte zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung erfolgreich gestalten wollen. Letztlich haben alle ein Ziel: Wir wollen die Lebensqualität in unserer Stadt verbessern, indem wir Recklinghausen treibhausgasneutral machen.“
Das Klimaschutzkonzept, das laut Bürgermeister Christoph Tesche in den nächsten Jahrzehnten die Leitplanken für wichtige politische Entscheidungen darstellt, ist unter Moderation des Büros Energielenker projects GmbH in einer Reihe von Workshops von Verwaltung, Politik und Bürger*innen erarbeitet worden. Nach der Vorstellung der Ergebnisse im Bürgerhaus Süd, folgen im Januar 2025 die Beratungen im Umweltausschuss und im Ausschuss für Stadtentwicklung, bevor der Rat im März 2025 das Klimakonzept dann beschließen soll.
Im Bürgerhaus Süd präsentierte die Verwaltung an mehreren Stelltafeln zu verschiedenen Themen die Bausteine des Klimakonzeptes. Naturschutz und Biodiversität, Wasserwirtschaft und Starkregenvorsorge, Gesundheit und soziale Infrastruktur, Erneuerbare Energien, Siedlungsentwicklung und Klimaschutz, Bildung und Kommunikation, Klimaschonende Wirtschaft aber auch die Rolle der Stadt als Vorbild beim Klimaschutz wurden dabei beleuchtet.
Wobei die verschiedenen Projekte und Maßnahmen auch stets auf Kategorien wie Zielgruppe, Initiator*innen, Akteur*innen, Handlungsschritte & Meilensteine, Förderungen, Personalaufwand sowie die Finanzierung hin untersucht wurden. Die Palette reicht vom Programm zur Dach- und Fassadenbegrünung, über ein klimafreundliches Beschaffungswesen bei der Verwaltung bis hin zu zusätzlichen Trinkwasserbrunnen.
Die Stadt Recklinghausen hat in den vergangenen Jahren bereits erhebliche Anstrengungen für mehr Klimaschutz übernommen. Was in den 1990-er Jahren begann, wurde 2012/2013 mit einem Integrierten Klimaschutzkonzept konkretisiert. 2014 wurde eine Stelle Klimaschutzmanagement zur Umsetzung des Konzeptes eingerichtet. Es folgten das Klimaanpassungsgesetz (2017), eine Potenzialanalyse zur Errichtung von Windkraftanlagen (2018) und die Verabschiedung des Mobilitätskonzeptes (2022).
„Die Arbeit ist mit dem nun vorgelegten Konzept nicht erledigt, sondern fängt eigentlich erst richtig an. Unser Dank geht insbesondere an die engagierten Bürgerinnen und Bürger, die sich im Laufe des Prozesses mit ihren Ideen und Anregungen aktiv eingebracht haben“, sagte Axel Fritz.