Zu sehen ist die Vitrinenausstellung im Lesesaal des Instituts für Stadtgeschichte, Hohenzollernstraße 12, von Montag, 23. September, bis Freitag, 29. November. Sie kann während der regulären Öffnungszeiten sowie jeden letzten Sonntag im Monat von 13 bis 17 Uhr besichtigt werden, der Besuch ist kostenlos.
Als 1890 der Verein für Orts- und Heimatkunde Recklinghausen gegründet wurde, strebte man auch die Errichtung eines Heimatmuseums an. Zu einem richtigen Museum wurde die Sammlung aber erst im Jahr 1922 auf Initiative des damaligen Oberbürgermeisters Sulpiz Hamm, der die Vereinigung der historischen Bestände der Stadt und der Sammlung des Vereins für Orts- und Heimatkunde in Gang setzte. Im selben Jahr wurde Heinrich Pennings zum Museumsleiter gewählt, der auch die Funktion des Stadtarchivars innehatte. Darüber hinaus wurde die Gründung eines Museumsvereins geplant, dem der Verein geschlossen beitreten sollte. Dies verzögerte sich jedoch angesichts der Ruhrbesetzung, sodass die Gründungsversammlung erst am 12. Februar des Jahres 1925 vollzogen wurde. Das Vestische Museum begann seine Blütezeit somit in unruhigen Zeiten, in denen Fragen nach regionaler und gesellschaftlicher Zugehörigkeit eine wichtige Rolle spielten.
Die damals zum Museum gehörenden Objekte wurden in der Frühphase unsystematisch zusammengetragen, weshalb sich die Sammlungsstruktur eher zufällig entwickelte. Neben archäologischen Artefakten waren es vor allem Urkunden, Bücher und Münzen, später folgten Zeichnungen und Drucke, handwerkliches Gerät, Mobiliar sowie Architekturfragmente. Einen wichtigen Baustein bildete jedoch von Beginn an die vor- und frühgeschichtliche Abteilung. Der Lehrer Otto Müller hatte die paläontologischen Exponate zusammengetragen und dem Museum übergeben und wurde als Kustos für diesen Bereich eingesetzt.
Die Ausstellung ist eine Kooperation des Instituts für Stadtgeschichte mit dem Verein für Orts- und Heimatkunde Recklinghausen.
Foto: Das Vestisches Museum mit Blick in die Abteilung Stadt- und Landesgeschichte vor 1928. Rechte: Hans Röttger