„Ich habe großen Respekt vor allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in unserem Hause in diesem Bereich tätig sind. Ihre Arbeit ist eine ständige Gratwanderung, wenn es zum Beispiel darum geht, ob ein Kind aus einer Familie genommen werden muss. Diese Entscheidung ist in der Regel sehr schwierig“, sagte Bürgermeister Christoph Tesche in seinem Grußwort. Gleichzeitig erklärte er, dass er als Chef der Verwaltung stets die Entscheidungen des Jugendamtes mittrage.
„Was die Verantwortlichen brauchen, ist die Sensibilität, Warnsignale zu empfangen und sie richtig zu deuten. Die Gesellschaft steht da vor einer schwierigen Aufgabe, der wir uns aber stellen müssen. Dass das Interesse an der Fachtagung so groß ist, werte ich ausdrücklich als gutes Signal. Ich weiß es ganz besonders zu wertschätzen, dass sie sich diesem schwierigen Thema widmen“, erklärte Tesche.
In sechs Workshops diskutierten die Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen Perspektiven über das Thema, immer im Fokus, wie Kinder effizient vor Gewalt und Missbrauch geschützt werden können. Aus Sicht der Justiz, des Jugendamtes, der Frauenberatung, der Kinderschutzambulanz an der Vestischen Kinderklinik, der Polizei und der Justiz wurde intensiv mit Fachleuten nah an der Praxis diskutiert.
„Wichtig ist es, mit präventiven Maßnahmen früh anzusetzen“, sagte zum Beispiel Manuela Sabozin-Oberem von der Frauenberatung Recklinghausen, die die Fachtagung gemeinsam mit der Gleichstellungstelle im Rathaus sowie den Runden Tischen gegen Gewalt an Frauen der Stadt und des Kreises organisiert hatte. „Es ist mir schon lange ein Anliegen, an dem Thema dranzubleiben. Die Bürger erwarten den Schutz durch die öffentliche Hand, also durch die Verwaltungen und die Polizei“, erklärte Gabriele Steuer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Recklinghausen.