Weil der gemeinnützige Verein seine Arbeit zum Großteil aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Sammlungen finanziert, sind in jedem Jahr auch die Städte aufgerufen, zu unterstützen.
Deshalb gehen am Samstag, 30. November, wieder Vertreter*innen der Stadt und einige bekannte Gesichter, etwa aus dem Bereich der Politik und der Religionsgemeinschaften, gemeinsam mit Vertreter*innen des Reservistenverbandes auf Sammeltour. Diese findet statt ab 11 Uhr im Palais Vest, Durchgang zwischen Orangerie und Einzelhandel.
Die Spenden kommen neben der Pflege und Instandhaltung der Gräber auch Projekten im Rahmen der Friedenserziehung zu Gute. Musikalisch untermalt wird die Aktion wie in den vergangenen Jahren vom Bläserensemble der städtischen Musikschule. „Krieg und Terror sind leider keine Themen der Vergangenheit, sondern gerade mit Blick auf die Ukraine, die Konflikte im Nahen Osten und im Sudan aktuell und allgegenwärtig“, betont der städtische Beigeordnete Dr. Sebastian Sanders, der auch Ortsverbandsvorsitzender des VDK ist. „Die Arbeit des Volksbundes ist von unschätzbarem Wert. Gerade in einer Zeit, in der ein Krieg so nah an uns herangerückt ist, wie seit vielen Jahrzehnten nicht mehr.“
Die Gräber der Opfer von Krieg, Gewalt und Terror sind nach internationalem und nationalem Recht auf unbegrenzte Zeit zu erhalten und zu pflegen. Für den Verband ist die Kriegsgräberfürsorge aber auch gesellschaftspolitische Arbeit, die für Wachsamkeit gegenüber Vorurteilen, Hass und Gewalt gegen Mitmenschen sensibilisiert. Der VDK ist unabhängig von Parteien und Konfessionen, er bietet allen Mitgliedern der Gesellschaft die Möglichkeit, sich aktiv für Toleranz und Frieden einzusetzen.
Der VDK ist auch in Recklinghausen aktiv. Hier gibt es auf allen großen Friedhöfen insgesamt mehrere hundert Kriegsgräber, die von ihm gepflegt werden, auf allen großen Friedhöfen. Und auch die Suche nach Vermissten ist eine zentrale Aufgabe des VDK, denn es gibt immer noch viele Menschen, die ihren im Krieg gefallenen Vater, Onkel oder Großvater finden möchten.
Die hellblauen Dosen mit dem Wort „Danke“ in großen Lettern werden nicht nur bei der Sammlung in der Altstadt eingesetzt, sondern auch zu verschiedenen Veranstaltungen mitgenommen, die die Vertreter*innen von Stadt und Politik besuchen.
Über den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge:
Gegründet wurde der VDK am 16. Dezember 1919 in Berlin von einer kleinen Gruppe Menschen, die Krieg und Gewalt erlebt hatten. Der Versailler Vertrag legte die Erhaltung aller Kriegsgräber für die am Krieg beteiligten Nationen verbindlich fest. In Deutschland konnte der staatliche Gräberdienst diese Verpflichtung weder personell noch finanziell leisten. Dadurch übernahm der VDK als private Person diese hoheitliche Aufgabe und erfüllt sie bis heute. Deutsche Kriegsgräber gibt es in etwa 100 Ländern der Welt. In direkter Obhut des VDK befinden sich derzeit circa 830 Kriegsgräberstätten in 46 Ländern mit mehr als 2,8 Millionen Kriegstoten.
Foto (Stadt RE) : Wie im vergangenen Jahr findet die zentrale Sammlung wieder im Palais Vest statt.