Die drei Gewinner*innen wurden jetzt für ihre naturnahen Innovationen und umweltfreundlichen Ideen von Bürgermeister Christoph Tesche und Westenergie-Kommunalmanager Markus Droste ausgezeichnet.Zudem wurde ein Anerkennungspreis verliehen.
„Ich bin immer wieder begeistert von den Ideen und Initiativen, mit denen Bürgerinnen und Bürger unsere Ruhrfestspielstadt lebenswerter machen. Umwelt- und Klimaschutz geht uns alle an und wird nicht zuletzt vom ehrenamtlichen Engagement aus der Bürgerschaft getragen. Dass sich bei den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern viele Kinder und Jugendliche engagieren, ist ein guter Fingerzeig für die Zukunft“, erklärte Bürgermeister Christoph Tesche im Rahmen der Preisverleihung.
Den ersten Platz mit einem Preisgeld von 2.500 Euro belegt die Grundschule Hochlarmark am Standort Leonhardstraße mit ihrem Projekt „Grünes Klassenzimmer“. Der Schülerschaft sollen dabei die Themen Nachhaltigkeit sowie Umwelt- und Klimaschutz von klein auf nahegebracht und ökologische Zusammenhänge vermittelt werden. Im Schulgarten gibt es bereits jetzt beispielsweise mit einer Blumenwiese, einem Totholzhaufen, Futterstellen für Vögel und einem Insektenhotel einige Elemente des Umwelt- und Klimaschutzes.
Neben dem Schulgebäude verfügt die Grundschule über eine begrünte Fläche von circa 20 mal 20 Metern, die zu einem „Grünen Klassenzimmer werden soll. Geplant ist ein – später eventuell überdachter – Bereich mit Sitzgelegenheiten aus Baumstämmen, in dem Unterricht im Freien stattfindet
Hier können die Kinder zum Beispiel naturwissenschaftliche Experimente durchführen oder über das Erlebte reflektieren, um Neugier und Freude an der Natur zu wecken und das Bewusstsein für den Klimaschutz zu schärfen.
Den zweiten Preis, dotiert mit 1.500 Euro, erhält die Grundschule Im Reitwinkel für das Projekt „Schulgarten in RE-Süd“. Hinter der Turnhalle ist in Kooperation mit der „GemüseAckerdemie“, einem Bildungsprogramm für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren, ein Lernort entstanden, an dem die Schüler*innen Natur hautnah erleben können.
Themenschwerpunkte sind unter anderem Pflanzen und Tiere, Mulchen, Wasser oder Ernährung. Die Kinder sollen ein Gespür dafür bekommen, wie Landwirtschaft funktioniert, Klima, Umwelt, Lebensmittelproduktion zusammenhängen und einen Einblick in nachhaltiges Konsumverhalten erhalten.
Gemüse wird hier in sieben Hochbeeten und in Topfkulturen angebaut. Die Projektgruppe trifft sich dazu wöchentlich zwei Stunden zum gemeinsamen Ackern. Beeren, Tomaten, Zucchini, Bohnen (grün und schwarz), Erbsen, Rhabarber, Kräuter, Paprika, Kürbis, verschiedene Salate, Lauchzwiebeln und Gurken wurden gepflanzt, Radieschen und Möhren ausgesät. Zudem wurde Saatgut aus dem angepflanzten Gemüse gewonnen, welches für die Pflanzung im nächsten Jahr genutzt werden soll.
Platz drei (1.000 Euro) belegt das Marie-Curie-Gymnasium (MCG) mit dem Projekt „Auf dem Weg zur Schwammstadt“. Die Jahre 2018 bis 2020 und 2022 waren nicht nur nach Beobachtungen des Deutschen Wetterdienstes, sondern auch nach den Messungen der Wetter-AG des MCG extrem trocken. Die AG Nachhaltigkeit betrachtete die Auswirkungen mit Sorge: Einige Bäume verloren bereits im Frühsommer Blätter. Die Strauchbepflanzung wuchs nur mäßig und einige Pflanzen verdorrten. Wenn es Niederschlag gab, fiel dieser meist so kräftig aus, dass er vom verhärteten Boden nicht ausreichend aufgenommen werden konnte. Städtische Tankwagen und die Bewässerung durch die Hausmeisterin schafften nur kurzfristig Abhilfe. Es entstand die Idee, Regen auf dem Schulhof in niederschlagsreichen Zeiten aufzufangen, um das Wasser in Trockenzeiten an die Pflanzen zurückzugeben. Ähnlich wie der Schulhofdienst der 7. Klassen, der in den Pausen Müll aufsammelt, sollen künftig Achtklässler*innen den Gießdienst für die Schulhofpflanzen übernehmen
Mit einem relativ geringen Investitionsvolumen können nachhaltige Klimaanpassungsmaßnahmen erreicht werden. Zudem könnten die Schüler*innen das Projekt künftig als Multiplikatoren anderen Schulen vorstellen.
Den Anerkennungspreis erhält der Natur- und Waldkindergarten „REKids“ für das Projekt „Alltag mit unseren Bäumen“. Die Kinder und Erzieher*innen verbringen einen guten Teil ihres Alltags unter Bäumen. Diese sollen von den Kindern erkannt, unterschieden und benannt werden. Zudem sollen die Kinder hautnah erfahren, welch große Bedeutung Bäume aus ökologischer Sicht haben, dass sie beispielsweise ein Zuhause für viele Tiere sind, aber auch Ressourcen liefern (Nahrungsmittel, Bastelmaterial, Brennholz etc.). Zudem sollen Bäume gepflanzt und dann von den Kindern gepflegt werden.
„Die Projekte zeigen, dass jeder Einzelne von uns etwas für den Umwelt- und Klimaschutz tun kann. Wir freuen uns, dass wir seit vielen Jahren mit der Stadt Recklinghausen zusammen engagierte Bürgerinnen und Bürger finden und gratulieren allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern“, so Markus Droste, Kommunalmanager Westenergie.
Zum Hintergrund: Der Westenergie Klimaschutzpreis wird in Recklinghausen jährlich seit 2004 verliehen. Im Vordergrund steht dabei das ehrenamtliche Engagement für den Umweltschutz. Für eine Bewerbung müssen folgende Kriterien beachtet werden: eine gute Idee und Engagement in Bezug auf den Umwelt- und Klimaschutz, der Ortsbezug, die Breitenwirkung (das Projekt kommt der Allgemeinheit zugute), Dauerhaftigkeit des Projekts und ein möglichst hoher Anteil ehrenamtlichen Engagements.
Pressefoto: Bürgermeister Christoph Tesche übergab zusammen mit Kommunalmanager Markus Droste die Westenergie Klimaschutzpreise 2024. An der Feierstunde nahmen unter anderem auch die beiden Dezernent*innen Christina Kutschaty und Axel Fritz teil. Foto: Stadt Recklinghausen