
Die stellvertretende Bürgermeisterin Marita Bergmaier begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste, darunter interessierte Bürger*innen und lokale Künstler*innen. In ihrer Ansprache betonte Bergmaier die besondere Bedeutung, eine in Recklinghausen geborene und inzwischen überregional bekannte Künstlerin in ihrer Heimatstadt präsentieren zu dürfen. Anschließend führte Kerstin Weber-Baumann, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kunsthalle Recklinghausen, in die Ausstellung ein und gab einen Überblick über Richters künstlerisches Schaffen und die inhaltlichen Schwerpunkte ihrer Werke.
Im Anschluss hatten die Besucher*innen die Gelegenheit, gemeinsam mit Beatrice Richter einen Rundgang durch die Ausstellung zu unternehmen. Dabei ergaben sich zahlreiche Gespräche über die gezeigten Arbeiten.
Die Ausstellung zeigt rund 20 Tuschebilder und Collagen, die sich zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit bewegen. Im Spannungsfeld von floralen Elementen und freier Strichführung entwickeln sich Rückbezüge zur Natur ebenso wie zur gestischen Malerei. Ein neuer Aspekt des Konstruktiven und Konzeptuellen tritt in den jüngsten Collagen hervor: Richter verwendet darin Formen aus früheren, bereits verworfenen Papierarbeiten erneut und integriert sie in neue Kompositionen – eine bewusste Rückholung ins Bild im Wechselspiel von Geste und Komposition, Abstraktion und Gegenständlichkeit. Und umgekehrt – vice versa.
Beatrice Richter, geboren 1989 in Recklinghausen, lebt und arbeitet in Düsseldorf. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, darunter den DEW-Förderpreis 2018, das Turmstipendium in Geldern sowie zuletzt das Peters-Messer-Stipendium der Stadt Viersen. In Recklinghausen war sie zuletzt im Rahmen des Kunstpreises junger westen 2019 in der Kunsthalle zu sehen.
Die Ausstellung ist Teil des Ausstellungsprogramms der Kunsthalle, die seit 2018 jährlich drei Präsentationen in der Kommunalen Galerie realisiert – zwei mit regionalen Künstler*innen im Frühjahr und Herbst sowie eine Sommerausstellung mit Werken aus der Sammlung.
„Vice Versa“ ist die elfte Ausstellung dieser Reihe und kann noch bis zum 11. Januar 2026 während der Öffnungszeiten des Rathauses besucht werden.