Zeittafel zur Geschichte des Steinkohlebergbaus in Recklinghausen
1867–1873: „Gründerzeit“; Hochkonjunkturzyklus im entstehenden Deutschen Reich: zahlreiche Unternehmensgründungen, Großinvestitionen mittels Kapitalakkumulation, vermehrter Geldumlauf, massiver Ausbau des Eisenbahnnetzes, stark gestiegene Nachfrage nach Industriegütern und schnelles Vordringen (Nordwanderung) des Steinkohlebergbaus in die Emscher-Lippe-Region.
1869: Verleihung von ersten Grubenfeldern an die belgisch-französische Bergwerksgesellschaft Société Anonyme Belge des Charbonnages d’Herne-Bochum durch den Herzog von Arenberg: Beginn der Abteufung von Schacht I des Bergwerkes „Clerget“; 39 Belegschaftsmitglieder. Beginn des Bergbauzeitalters in Recklinghausen.
1872: Erfolgreiche Probebohrungen auf Grubenfeldern „General Blumenthal“ südlich der Altstadt Recklinghausens; Abteufen des Schachtes I; Teufbeginn auf den Grubenfeldern „Henriettenglück I–III“ südwestlich von Suderwich mit Umbenennung des entstehenden Bergwerkes in „König Ludwig“ (benannt nach Ludwig II. Otto Friedrich Wilhelm von Wittelsbach, König von Bayern).
1873–1881: Schwerwiegende Entwässerungsprobleme auf Zeche „König Ludwig“; Verzögerung des Förderbeginns um mehrere Jahre.
1875: Beginn des Kohleabbaus auf der Zeche „Clerget“ in etwa 220 Meter Tiefe, Kohleförderung ca. 34.000 Tonnen; Belegschaft besteht aus ca. 320 Mitgliedern.
1876: Förderung auf Zeche „Clerget“ (im Volksmund „Clärchen“): knapp 130.000 Tonnen Steinkohle, 342 Belegschaftsmitglieder.
1878: In ca. 360 Meter Tiefe Förderbeginn auf dem Bergwerk „General Blumenthal“ (benannt nach Leonhard (von) Blumenthal, Generalstabschef der 2. Preußischen Armee im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71).
1882: Teufbeginn des Schachtes II von Zeche „Clerget“ in Hochlarmark.
1884: Förderbeginn auf Schacht II (Hochlarmark) in ca. 300 Meter Tiefe; Namensgebung: Zeche „Clerget II“; zwei Schlagwetter-Explosionen auf Bergwerk „General Blumenthal“: 25 Todesopfer.
1885: Förderbeginn auf Schacht I des Bergwerkes „König Ludwig“ in 375 Meter Tiefe; Förderung 5.700 Tonnen Kohle; 144 Belegschaftsmitglieder. Förderung auf Zeche „General Blumenthal“: 51.000 Tonnen Steinkohle, ca. 300 Belegschaftsmitglieder. Entstehung des neue Stadtteils „König Ludwig“.
1885–1913: Entstehung eines Netzes von Zechenbahnen in und um Recklinghausen.
1886: Zechenbahnverbindung zwischen „König Ludwig“ und Bahnhof Bruch.
1888: Inbetriebnahme der Kokerei auf Schacht I der Zeche „König Ludwig“. Steinkohleförderung auf Zeche Recklinghausen I: rd. 580.000 Tonnen, 1.600 Belegschaftsmitglieder.
1889: Bergarbeiterstreik; Zeche „Clerget“, Schacht I-II, geht an die „Harpener Bergbau AG“ mit Umbenennung in „Zeche Recklinghausen I“ und „Recklinghausen II“ (Hochlarmark); Inbetriebnahme einer Kokerei auf Zeche „Recklinghausen I“.
1890: Inbetriebnahme einer Kokerei auf Zeche „General Blumenthal“, Schacht I/II.
1890–1900: Höhepunkt der Zuwanderung von polnischstämmigen Bergleuten (hauptsächlich aus den Landkreisen im Osten der preußischen Provinz Posen); dadurch bedingt starker Bevölkerungsanstieg Recklinghausens bis 1914.
1891: Inbetriebnahme einer Kokerei auf Zeche „Recklinghausen II“.
1893: Schlagwetter-Explosion auf Bergwerk „König Ludwig“: 10 Tote; Gründung des Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikates.
1898: Kohlenhafen „König Ludwig“ mit Kohlenkipp-Anlage an Zweigkanal eröffnet.
1899: Unternehmensgründung Carl Still für Kokerei- und sog. Nebenproduktgewinnungsanlagen (ab 1920er Jahre Weltgeltung im Bereich Kokerei-Anlagen; 1987: Fusion zur Thyssen-Still-Otto-Anlagentechnik).
1900: Schwere Schlagwetter-Explosion auf „Recklinghausen I“: 19 Tote; Förderung auf Zeche „Recklinghausen I/II“: 765.000 Tonnen Steinkohle; ca. 3.000 Belegschaftsmitglieder; Förderung auf Zeche „General Blumenthal“ (Schächte I-IV): 870.000 Tonnen Steinkohle; knapp. 4.200 Belegschaftsmitglieder; Förderung auf Bergwerk „König Ludwig“, Schacht I/II: 563.00 Tonnen; 2.350 Belegschaftsmitglieder.
1901: Erneute Schlagwetter-Explosion auf Bergwerk „König Ludwig“: 10 Tote.
1902: Recklinghausen wird Standort der „Königlich Preußischen Bergwerksdirektion für die Verwaltung der staatlichen Zechen im westfälischen Kohlerevier“.
1903: Kohleförderung auf Zeche General Blumenthal erreicht eine Million Tonnen; Ankauf des Bergwerkes durch die Bergwerksgesellschaft „Hibernia“.
1904: Inbetriebnahme einer zweiten Kokerei auf Bergwerk „General Blumenthal“, Schacht 3/4“. Bergwerksgesellschaft „Hibernia“ wird von „Königlicher Bergwerksdirektion Recklinghausen“ als Vertreter des Bergfiskus übernommen.
1905: Großer Bergarbeiterstreik im Ruhrgebiet; Fertigstellung der sog. Dreieckssiedlung in Hochlarmark als hochmoderne Zechenkolonie der „Harpener Bergbau AG“.
1908: Pfingstmann-Werke (später Bischoff-Werke KG: Bauelemente, Transportmaschinen, Schüttelrutschen) wechseln ihre Standorte von Gelsenkirchen-Ueckendorf bzw. Wanne nach Recklinghausen-Süd.
1910–1914: Förderung auf Zeche „Recklinghausen I“: ca. eine Million Tonnen Steinkohle; ca. 3.300 Belegschaftsmitglieder; Förderung auf Zeche „General Blumenthal“: 1,1 Million Tonnen, ca. 4.700 Belegschaftsmitglieder (darunter zahlreiche polnischstämmige Bergarbeiter).
1912: Erneuter großer Bergarbeiterstreik im Ruhrgebiet.
1913: Förderung auf Bergwerk „König Ludwig“: 1,43 Million Tonnen Steinkohle; knapp 5.560 Belegschaftsmitglieder. „König Ludwig“ wird bis Mitte der 1960er Jahre größte und leistungsstärkste Zeche Recklinghausens.
1914: Inbetriebnahme des Rhein-Herne-Kanals (später meistbefahrener Binnenkanal Europas) mit Industriehafen Recklinghausen-Süd sorgt für kostengünstigen Abtransport von Kohle und Koks aus Recklinghäuser Bergwerken.
1915–1918: Zahlreiche Kriegsgefangene arbeiten auf den Recklinghäuser Zechen.
1917: Schwere Sprengstoffexplosion auf Schacht I des Bergwerkes „König Ludwig“: 16 Tote.
1918: Informelle Anerkennung der Bergarbeiterverbände als Tarifpartner.
1918–1919: Recklinghäuser Bergleute sind Aktivsten im örtlichen Arbeiter- und Soldatenrat.
1919: Abschluss des ersten Tarifvertrages im „rheinisch-westfälischen Steinkohlenrevier“ (nebst Vereinbarung über Einführung der Sieben-Stunden-Schicht). Abwanderung von polnischstämmigen Bergarbeitern nach Nordfrankreich bzw. Polen.
1920: Gründung des „Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk“ (heute Regionalverband Ruhr) vor dem Hintergrund der Reparationsforderungen aus dem Versailler Friedensvertrag. Ziel: zusätzliche Ansiedlung von 150.000 Bergleuten und etwa 600.000 weiteren Menschen im Ruhrgebiet zur Steigerung der Wirtschaftskraft und Produktivität des Reviers.
1920-1922: Inflationsbegünstigter Investitionsschub in der Montanindustrie, Vollbeschäftigung im Ruhrbergbau (Höchststand 1922: circa 550.000 Beschäftigte) als Voraussetzung für deutliche Steigerung der Koksproduktion und der Steinkohle-Fördermengen bis 1929. Wiederanstieg der Belegschaftszahlen auch in Recklinghausen.
1920er Jahre: Mechanisierung und Rationalisierung des Steinkohlebergaus setzt ein (Schüttelrutsche als neues Untertage-Fördermittel, druckluftbetriebener Abbauhammer, 3-Schicht-Betrieb, Elektrifizierung des Grubenbetriebes).
1923: Ruhrbesetzung; Beschlagnahme der Recklinghäuser Zechen und Konfiskation der Kohleförderung durch französische Besatzungstruppen (bis 1925).
1924: Massenaussperrungen im Ruhrbergbau; Wiedereinführung der Acht-Stunden-Schicht unter Tage und dem Ende der Sozialpartnerschaft im Montanbereich.
1925: Bergwerksdirektion Recklinghausen umgewandelt in Bergwerks-Aktiengesellschaft Recklinghausen.
1927: Stilllegung der Kokereien der Schächte 5/6 von Bergwerk „General Blumenthal“.
1928: Stilllegung der Kokerei auf Zeche „Recklinghausen II“.
1929: Stilllegung der Kokerei auf Schacht 3/4 des Bergwerkes „General Blumenthal“.
1930: Errichtung der sog. Zentralaufbereitungsanlage für Zeche „Recklinghausen“ und „Julia“ (Herne-Baukau).
1930–1933: Deutlicher Rückgang der Recklinghäuser Steinkohleförderung und der Belegschaftszahlen auf Grund der Weltwirtschaftskrise.
1931: Fördereinstellung auf Zeche „Recklinghausen I“, Stilllegung der Kokerei auf Zeche Recklinghausen I. Grubenfeld und Schächte gehen an Zeche „Recklinghausen II“.
1933: Zerschlagung der Bergarbeitergewerkschaften; zwangsweise Neuorganisation der Ruhrbergleute in der sog. Deutschen Arbeitsfront. Schwere Kohlenstaubexplosion auf Zeche „General Blumenthal“: 12 Tote.
1935: Bergwerks-AG Recklinghausen und die Bergwerksgesellschaft Hibernia zur Bergwerksgesellschaft Hibernia AG zusammengefasst. Förderung auf Bergwerk „König Ludwig“: 1,95 Million Tonnen Steinkohle; rund 4.800 Belegschaftmitglieder.
1936: Becorit-Gesellschaft Wilhelm Beckmann & Co. GmbH (Grubenausbau, Stempel, Transportmaschinen) wechselt Firmensitz von Bochum nach Recklinghausen (1977: Fusion mit Klöckner).
1937: Wiederinbetriebnahme der Kokerei von Zeche „Recklinghausen I“; erneut schwere Kohlenstaubexplosion auf Zeche General Blumenthal; 15 Tote; Höchststand der Kohlenförderung auf Bergwerk „König Ludwig“: 2,71 Millionen Tonnen Steinkohle; knapp 6.400 Belegschaftmitglieder.
1938: Abteufen des sog. Grullbadschachtes des Bergwerkes „König Ludwig“.
1939: Höchststand der Kohleförderung im Ruhrgebiet (129 Millionen Tonnen).
1940: Erneute Schlagwetter-Explosion auf Bergwerk „König Ludwig“: 17 Tote.
1940–1945: Zahlreiche Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter (größtenteils aus Polen und der Sowjetunion) arbeiten unter schwersten Bedingungen auf den Recklinghäuser Zechen.
1942: Grubenbrand auf Schacht 1/2/6 des Bergwerkes „General Blumenthal“: 6 Tote.
1945: Stilllegung der Kokerei auf Bergwerk „König Ludwig“, Schacht 1/2/6 auf britische Anordnung. Die Recklinghäuser Zechen stehen unter Aufsicht der britischen Besatzungsmacht mittels Gründung der „North German Coal Control“.
1945–1948: Starker Rückgang der Kohleförderung im Ruhrgebiet.
Winter 1946/47: Bergleute von „König Ludwig“ beliefern eine Delegation der Hamburger Theaterbühnen illegal mit Heizkohle (Anlass für dauerhafte Einrichtung der „Ruhrfestspiele“ ab Juni 1947 unter der Devise: „Kunst für Kohle – Kohle für Kunst“).
1948: „Industriegewerkschaft Bergbau“ (1946-1948: Industrieverband Bergbau) als neue Einheitsgewerkschaft (später Industriegewerkschaft Bergbau und Energie“ bzw. „Bergbau, Chemie und Energie“).
ab 1949/50: Starker Wiederanstieg der Kohleförderung im Ruhrgebiet (Höchststand 1956: 124 Millionen Tonnen); verstärkter Einsatz von sog. Kohlenhobeln und Walzenschrämladern als moderne Abbaumaschinen für ‚schälenden‘ bzw. ‚schneidenden‘ Kohleabbau. Eisener Grubenausbau mittels Einzelstempel ersetzt zunehmend den traditionellen Holzausbau.
1951: Gründung der „Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl“; Etablierung der Montanmitbestimmung.
1953: Einführung der 7,5-Stunden-Schicht für Bergarbeiter unter Tage.
1955: Förderung auf Zeche „Recklinghausen II“: ca. 1,1 Million Tonnen Steinkohle; ca. 3.650 Belegschaftsmitglieder; maximale Kohleförderung auf Zeche „König Ludwig“: 1,6 Million Tonnen.
1956: Schacht III von Zeche „General Blumenthal“ erreicht auf unterster Sohle bisherigen Rekordwert von rd. 1.000 Meter Tiefe.
1957: Verbund der Bergwerke „Julia/von der Heydt“ (Herne-Baukau) und „Recklinghausen“.
ab 1958: Beginn der langfristigen Absatzkrise im deutschen Steinkohlenbergbau.
1960: Förderung auf Zeche „General Blumenthal“: ca. 1,5 Million Tonnen Steinkohle; ca. 4.200 Belegschaftsmitglieder; Förderung auf Bergwerk „König Ludwig“: 1,5 Million Tonnen Steinkohle; ca. 6.350 Belegschaftmitglieder.
ab ca. 1960: Zahlreiche neue Arbeitskräfte in der Recklinghäuser Montanindustrie durch Zuwanderung von Griechen, Italienern, Jugoslawen und Türken.
1963: Kohleabsatzkrise erreicht Recklinghausen: Schrittweise Reduzierung des Förderbetriebes bei zuletzt 200.000 Tonnen Kohleförderung und 1.370 Belegschaftsmitgliedern.
1965: Fördereinstellung auf Bergwerk „König Ludwig“.
1966: Letztes Grubenpferd des Ruhrgebietes kommt auf dem Bergwerk „General Blumenthal“ zu Tage („Tobias“). Rückbenennung des Bergwerkes „Julia/Recklinghausen“ in „Recklinghausen II“ nach Stilllegung von „Julia/von der Heydt“.
1967: Durchschlag der 8,8 km langen Verbindungsstrecke zwischen Bergwerk „General Blumenthal“ und „Shamrock“ 3/4 (Herne).
1968: „Gesetz zur Anpassung und Gesundung des deutschen Steinkohlebergbaus und der deutschen Steinkohlebergbaugebiete“ begünstigt Unternehmenskonzentration im Montanbereich. Bergwerk „General Blumenthal“ nimmt ersten vollautomatischen Lokomotiv-Förderbetrieb unter Tage auf.
1969: Übernahme der Recklinghäuser Bergbaubetriebe und deren Belegschaften durch die „Ruhrkohle AG“ (RAG).
1972: Maximale Fördermenge auf Zeche „Recklinghausen II“: knapp 1,6 Million Tonnen Steinkohle; ca. 3.100 Belegschaftsmitglieder.
1974: Allgemeine Stilllegung/Fördereinstellung auf Zeche „Recklinghausen II“ mit Übergang bestehender Baufelder auf das Bergwerk „Ewald“ (Herten).
1975: Eröffnung des Trainingsbergwerkes Recklinghausen unter der Bergehalde von Schacht II des Bergwerkes „Recklinghausen II“.
1978: Außerbetriebnahme der Kokerei 4/5 auf dem stillgelegten Bergwerk „König Ludwig“.
1980–1984: Ausweitung des Abbaugebietes von Bergwerk „General Blumenthal“ Richtung Norden; Erwerb des Grubenfeldes Haltern durch die Hibernia AG.
1982: Maximale Kohleförderung auf Bergwerk „General Blumenthal“: 2.6 Millionen Tonnen; Fördergerüst (errichtet 1963-1964) und Maschinenhaus des Schachtes IV des stillgelegten Bergwerkes Recklinghausen II („Konrad-Ende-Schacht“) wird unter Denkmalschutz gestellt.
1985: Eröffnung des „Anschlussbergwerks Haltern“ (Bergwerk „General Blumenthal“ zugordnet)
1992: Gründung des Verbundbergwerkes Blumenthal/Haard durch Zusammenlegung des ehem. Bergwerks „General Blumenthal“ und des Bergwerks „Haard“/„Ewald Fortsetzung“; tiefste Sohle (sog. Endteufe): „An der Haard 1, Schacht Haltern“, ca. 1.150 Meter; Förderung: 3,5–4 Millionen Tonnen Steinkohle; zwischen 4.800 und 6.200 Belegschaftsmitglieder; größtes Steinkohlebergwerk des Ruhrgebietes am Ende des 20. Jahrhunderts.
1994: Sog. Artikelgesetz setzt deutschen Steinkohlebergbau direktem Preiswettbewerb mit Importkohle aus.
1995: Vorzeitiges, durch Urteil des Bundesverfassungsgerichtes verursachtes Auslaufen des 1977 abgeschlossenen sog. Jahrhundertvertrages zur Sicherung der Steinkohlevorrangstellung in der deutschen Energiewirtschaft mittels „Kohlepfennig“.
1997: Recklinghäuser Bergleute beteiligen sich am sog. „Band der Solidarität“ (93 km lange Menschenkette von Neunkirchen-Vluyn bis Lünen) zwecks Erhalt der Arbeitsplätze im Steinkohlebergbau. Sog. Kohlekompromiss zwischen Bundesregierung, Landesregierungen Saarland und NRW, RAG und Gewerkschaft, mit drastischer Reduzierung staatlicher Subventionen für den deutschen Steinkohlebergbau bis 2005.
1999/2000: Schrittweise Fördereinstellung auf dem „Verbundbergwerk Blumenthal/Haard“.
2001: Allgemeine Stilllegung des Verbundbergwerkes „Blumenthal/Haard“; Ende des Bergbauzeitalters in Recklinghausen.
Zeittafel erstellt von Stadtarchivar Dr. Matthias Kordes.