2018 wurde die Weserstraße als Fahrradstraße umgestaltet. Dies war der erste Schritt der Fördermaßnahme „Ausbau der Recklinghäuser Nord-Süd-Achse zu einem Radschnellweg“, die aus Fördermitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative finanziert wird. Ziel war es, mittelfristig eine attraktive Nord-Süd-Verbindung für den Radverkehr zwischen der Innenstadt und Süd, der Emscher und bis zur Stadtgrenze nach Herne zu schaffen. Die Weserstraße ist dabei das Bindeglied zwischen dem Florian-Polubinski-Weg, der unabhängig vom Straßenverkehr östlich der Herner und Bochumer Straße in Richtung Süden verläuft, und dem Zweirichtungsradweg in Richtung Innenstadt, der größtenteils auf der alten Straßenbahntrasse westlich der Herner Straße verläuft.
Die Straßenbahntrasse ist auch Namensgeber für die „Radtrasse Recklinghausen“. Der Name der Verbindung wird als wiederkehrender Schriftzug entlang des Weges immer wieder auftauchen. Da die Weserstraße der einzige Abschnitt der Radtrasse mit einer Führung des Radverkehrs im Mischverkehr ist, wurde die Weserstraße zur Fahrradstraße umgestaltet.
Durch eine attraktive Radwegeverbindung sollen mehr Bürgerinnen und Bürgern angeregt werden, das Fahrrad auf Alltagswegen und in der Freizeit zu nutzen. „Wir haben alle etwas davon, wenn weniger Kilometer mit Kraftfahrzeugen zurückgelegt werden“, sagt Simon Vogt, Nahmobilitätskoordinator der Stadt Recklinghausen. „Denn dadurch sinken nicht nur die Abgasemissionen, es wird auch weniger Lärm produziert.“ Aber auch diejenigen, die auf das Auto angewiesen sind, profitieren, da mit jedem Umsteiger auf das Fahrrad weniger Autofahrer auf der Straße unterwegs sind, an der Ampel stehen oder einen Parkplatz suchen.
„Ein solches Projekt kann natürlich nicht von heute auf morgen oder auch nur mit einer Baumaßnahme umgesetzt werden“, sagt Vogt. „Aber mit vielen kleinen Bausteinen nähern wir uns Schritt für Schritt unserem Ziel.“ Die Einrichtung der 300 Meter langen Fahrradstraße an der Weserstraße ist daher nur der Anfang. Parallel dazu erfolgt der Umbau der Kreuzung und Ampelanlage zur Überquerung der Herner Straße auf Höhe der Weserstraße. Dort wird die Signalanlage geändert, eine Furt zur besseren Querung markiert und ein Durchlass auf der Westseite angelegt.
Ein weiterer Baustein des aktuellen Förderprojekts ist der Umbau der Kreuzung Kurt-Schumacher-Allee/Dordrechtring am Kreishaus. Seit dem Frühjahr 2021 können die Radler hier gesichert mit eigenen Signalen auf einem Radfahrstreifen den Dordrechtring überqueren. Gleichzeitig wird auch eine signalisierte Querung für Fußgänger erstellt, so dass der Umweg über die Brücke am Kreishaus zukünftig entfällt.
Insgesamt werden für diese drei Bausteine knapp 400.000 Euro investiert, von denen rund 250.000 Euro Fördermittel sind. Die Planung wurde in der Kommission Mobilität vorgestellt und befürwortet. Der Ausschuss für Verkehr, Feuerwehr und Tiefbau hat die Durchführung der Maßnahme in der 21. Sitzung am 1. März 2018 beschlossen.
Die Stadt hat bereits einen weiteren Fördermittelantrag gestellt, um unter anderem den Ausbau einer Radverkehrsverbindung entlang der Herner Straße, sowie der Ausbau des Florian-Polubinski-Wegs zu realisieren.
Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von Ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.