An sechs Grundschulen in Recklinghausen werden noch im Laufe des Jahres Anbauten errichtet, die Platz für Mehrzweckräume und Mensen bieten.
„Das öffentliche Leben stand in Zeiten von Corona zwar weitestgehend still, dennoch hat die Stadtverwaltung auch in diesen schwierigen Zeiten wichtige Projekte auf den Weg gebracht“, sagt Bürgermeister Christoph Tesche. „Mit den Anbauten möchten wir sicherstellen, dass ausreichend Plätze im Offenen Ganztag zur Verfügung stehen, denn kein Kind soll auf einen OGS-Platz verzichten müssen.“ Damit reagiert die Verwaltung auf die kontinuierlich steigende Nachfrage in den Grundschulen. Finanziert werden die Baumaßnahmen aus den Mitteln des Förderprogramms ‚Gute Schule 2020‘.
Am Standort Bochumer Straße wird der zweigeschossige barrierefreie Neubau über drei Mehrzweckräume, Pausentoiletten sowie eine 1-gruppige Kita verfügen. Außerdem wird das 514 Quadratmeter große Gebäude eine extensive Dachbegrünung erhalten mit Vorrüstung für eine Photovoltaikanlage. „Wir planen Anfang 2021 mit der Fertigstellung, es kann aber – je nachdem wie sich die Corona-Lage weiterentwickelt, zu Verschiebungen kommen“, erklärt Ralf Krietemeyer, Fachbereichsleiter Gebäudewirtschaft. „Wir möchten dennoch im Rahmen der derzeitigen Möglichkeiten wichtige Projekte wie den Grundschulausbau voranbringen.“
Aufgrund des großen Auftragsvolumens wurden die Baumaßnahmen europaweit ausgeschrieben. Den Zuschlag für alle sechs Grundschulen hatte schließlich die Firma „Faktor 18“ aus Düsseldorf erhalten, die bereits mit den vorbereitenden Arbeiten begonnen hat. „Seit 2005 bieten wir Eltern die Möglichkeit an, ihre Kinder im Offenen Ganztag zu betreuen“, sagt Martin Gohrke, Fachbereichsleiter Bildung Sport. „Damit werden wir dem Bedarf an Betreuungsangeboten für Kinder vor und nach dem Schulunterricht gerecht.“
Hintergrund
Der Offene Ganztag wird in allen Schulformen angeboten. Besonders in den Grundschulen ist die Nachfrage nach den Betreuungsplätzen hoch. Im kommenden Schuljahr wird mit 2.300 zu betreuenden Kindern gerechnet. Um der Nachfrage gerecht werden zu können, werden sechs Grundschulen ausgebaut, um mehr Platz für Mehrzweckräume und Mensen zu schaffen. Besonders letztere sind für den Offenen Ganztag essentiell, denn die Schüler*innen verbringen viel Zeit vor Ort und brauchen einen Platz, an dem sie sich stärken können.
Derzeit werden in Recklinghausen 2.260 Kinder im Offenen Ganztag in den Grundschulen betreut. Die Kapazitätsgrenze liegt zurzeit bei 2.325 Plätzen. Nach den Baumaßnahmen werden – Grundschule Ortloh mit eingerechnet – zusätzlich 175 OGS-Plätze zur Verfügung stehen.
Die Kosten für den Anbau am Standort Ortlohstraße betragen etwa 1,7 Millionen Euro.